Social-Media-Kanäle sind privat und beruflich nicht mehr wegzudenken. Plattformen, wie LinkedIn, Xing, aber auch Facebook und Instagram sind besonders wichtig für das berufliche Auftreten. Wir haben uns die Mühe gemacht und mit über 50 HR Mitarbeitern aus großen Konzernen und Rechtsanwaltskanzleien gesprochen, um herauszufinden, worauf Wert gelegt wird.
Das erste Ergebnis: Ausnahmslos alle Personen, mit denen wir gesprochen haben, führen Online-Recherche zu den Bewerbern durch.
Wer also glaubt, dass Online-Profile keine Rolle im Bewerbungsprozess spielen, täuscht sich gewaltig.
Wir haben die wertvollsten Tipps zusammengesammelt, die für einen professionellen Social-Media Auftritt relevant sind:
1. Privatsphäre
Für viele Menschen sind Social-Media Kanäle Privatsache. Und das ist völlig in Ordnung. Oft werden allerdings von Social-Media Plattformen mehr Informationen veröffentlicht, als uns bewusst ist. Viele Menschen wissen gar nicht, wie viele Informationen auf den Social Media Kanälen tatsächlich öffentlich einsehbar sind.
Zum Glück lässt sich das aber leicht vermeiden. Es muss dafür einfach genau geprüft werden, wie es um die eigenen Privatsphäre-Einstellungen auf den einzelnen Social-Media Kanälen steht.
Um das zu ändern, haben wir hier die wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen auf Social Media zusammengefasst.
Bei den folgenden Einstellungen sollten die Vor- und Nachteile von mehr oder weniger Privatsphäre individuell abgewogen werden.
- Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch mehr Informationen besteht auch die Möglichkeit, von Recruitern gefunden zu werden und neue Geschäftskontakte zu schließen.
- Wer mehr Wert auf Privatsphäre legt, wird die Daten demgegenüber lieber schützen. Stichwort: Private Handynummer.
Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook
- Oben auf einer beliebigen Facebook-Seite auf klicken.
- Privatsphäre-Check auswählen.
- Wer sehen kann, was gepostet wird. In diesem Bereich gibt es folgende Optionen:
- Entscheidung darüber, wer bestimmte Informationen im Profil sehen kann, z. B. Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtstag und Beziehungsstatus.
- Änderungen, wer zukünftige und vergangene Beiträge sehen kann.
- Änderungen, wer auf Facebook blockiert wird. Personen können zu einer Blockierliste hinzugefügt werden. Was passiert, wenn jemanden auf Facebook blockiert wird?
- “So kannst du auf Facebook gefunden werden“: In diesem Bereich kann ausgewählt werden, wer
- Freundschaftsanfragen senden kann und
- ob die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse bei Facebook gefunden wird.
- Daten-Einstellungen auf Facebook: In diesem Bereich kann überprüft werden, bei welchen Apps und Websites von anderen Unternehmen man sich über Facebook eingeloggt hat. Außerdem lassen sich diese Einstellungen hier entfernen.
- Zusätzlich kann bei jedem einzelnen Posting auf Facebook eingestellt werden, ob dieser öffentlich oder privat sein soll. Dadurch kann ganz genau entschieden werden, welche Informationen an die Öffentlichkeit sollen und welche lieber nicht.
Weiterführende Links zu Facebook:
- Was ist der Privatsphäre-Check
- Kontrollieren, wer was sehen kann
- Grundlegende Privatsphäre-Einstellungen und Funktionen
Privatsphäre-Einstellungen auf LinkedIn
Generell ist auf LinkedIn das vollständige Profil für alle Mitglieder von LinkedIn sichtbar. Im Bereich für die Datenschutzeinstellungen des Profils auf der Seite Einstellungen & Datenschutz kann verwaltet werden, was im eigenen Profil angezeigt wird und alles zum Datenschutz.
Ausnahmen dazu:
- Kontaktdaten und persönliche Informationen, die im Bereich Kontaktdaten des Profils angegeben wurden, werden nur direkten Kontakten und den Mitgliedern angezeigt, auf deren InMail(s) geantwortet wurde (es sei denn, deren Anfrage zum Teilen von Kontaktdaten wurde abgelehnt). Personen, mit denen E-Mail-Kontakt besteht und die zu den Kontakten auf LinkedIn hinzugefügt wurden, können die E-Mail-Adresse sehen. Sonstige Informationen, die dazu genutzt werden könnten, Verbindung aufzunehmen, wie beispielsweise Webseite, die URL des Blogs oder der Twitter-Name, sind möglicherweise für alle Mitglieder sichtbar.
- Alle Mitglieder, die Kontakte gemeinsam haben, können diese gemeinsamen Kontakte sehen. Mehr darüber, wie gesteuert werden kann, wer die eigenen Kontakte sehen kann.
- Die Sichtbarkeit der geteilten und veröffentlichten Beiträge, des Profilfotos, des Nachnamens und des Geburtsdatums kann eingeschränkt werden.
- Wenn ein Mitglied mit Vor- oder Nachnamen nach jemandem sucht, kann es das vollständige Profil sehen, außer diese Person wurde blockiert. Mehr über das Blockieren von Mitgliedern.
- Anzahl und Ergebnisse einer Profilsuche können je nach der Art der Mitgliedschaft des Suchenden und der jeweiligen Suche (z. B. nach Namen oder Stichwort/Kategorie) sowie des kommerziellen Nutzungslimits bei Suchen eingeschränkt werden.
Weiterführende Links zu LinkedIn
Privatsphäre-Einstellungen auf Instagram
Aufgepasst: Business-Profile können nicht auf „Privat“ gesetzt werden. Wenn das Business-Konto auf „Privat“ gesetzt werden soll, muss zunächst zurück zu einem persönlichen Konto gewechselt werden.
Konto über die Instagram-App auf Android- oder iOS-Geräten auf „Privat“ setzen
- Profil öffnen und auf tippen.
- Auf Einstellungen tippen.
- Auf Privatsphäre > Konto-Privatsphäre tippen.
- Neben Privates Konto tippen, um das Konto auf den privaten Modus umzustellen.
Konten auf einem Computer oder im mobilen Browser auf „Privat“ setzen
- instagram.com auf einem Computer oder in einem mobilen Browser aufrufen.
- Auf und dann auf klicken.
- Dann auf Privatsphäre und Sicherheit klicken.
- Unter Konto-Privatsphäre das Kästchen neben Privates Konto anklicken.
Wichtige Informationen zu privaten Konten
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Private Beiträge, die in sozialen Netzwerken geteilt werden, sind möglicherweise für die Öffentlichkeit sichtbar, je nachdem, welche Privatsphäre-Einstellungen für die betreffenden Netzwerke vorgenommen wurden. Wenn beispielsweise ein Beitrag auf Twitter geteilt wird, der auf Instagram als privat festgelegt wurde, ist er möglicherweise für die Personen sichtbar, die Twitter-Beiträge sehen können.
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Sobald ein Konto privat ist, müssen Personen eine Abo-Anfrage schicken, wenn sie Beiträge, Abonnentenliste oder die Liste mit den Personen, denen gefolgt wird, sehen möchten.
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Abo-Anfragen werden unter „Aktivität“ angezeigt. Dort können die Abo-Anfragen akzeptiert oder ignoriert werden.
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Wenn eine Person bereits folgt, bevor Beiträge auf „Privat“ gesetzt wurden, können diese Personen auch nachträglich blockiert werden.
Andere Nutzer können ein Foto oder Video direkt ansenden, auch wenn sie einander nicht folgen.
Weiterführende Links zu Instagram
Privatsphäre-Einstellungen auf Xing
Die Sichtbarkeit:
- der Kontaktdaten (Telefon, E-Mail, Anschrift, Geburtsdatum): Zur Anleitung
- für Nicht-Mitglieder und Suchmaschinen: Zur Anleitung
- bestimmter Profilfelder: Zur Anleitung
- der Kontaktliste: Zur Anleitung
- der Aktivitäten: Zur Anleitung
Hinweis zu Xing: Die Sichtbarkeit einiger Bereiche im Profil kann nicht einschränken. Diese sind also immer sichtbar (Ausnahme: blockierte Mitglieder). Hierzu gehören z.B.: Vor- und Nachname, geschäftlicher Ort oder das Profilfoto.
Weiterführende Links zu Xing
2. Das perfekte Profilfoto
Wie heißt es so schön? Social-Media-Profile sagen mehr als tausend Worte. Sie sollten wie ein verlängerter Lebenslauf behandelt werden. Das gilt insbesondere für Profilfotos.
Hier spielen die einzelnen Dynamiken der Plattformen eine entscheidende Rolle: Während LinkedIn als Business Kanal gilt, sind auf Instagram entspanntere Bilder jedenfalls akzeptiert.
Wie auch im Lebenslauf ist ein seriöses, sympathisches und vertrauenserweckendes Foto empfehlenswert. Ein Bild ohne Sonnenbrille und auf dem gelächelt wird, wirkt seriös und ist ein guter Anfang. Das bestmögliche Ergebnis kommt meist von einem Fotografen.
Auch die Kleidung spielt eine entscheidende Rolle: Für die Bewerbung bei einer Rechtsanwaltskanzlei empfehlen wir zumindest ein Hemd oder etwas vergleichbar seriöses. Bei der Bewerbung in einer Kreativbranche darf die Kleidung meistens auffallender sein. Dafür lohnt sich ein Blick auf die Homepage des gewünschten Arbeitgebers. Wie werden die Mitarbeiter dort portraitiert? Haben diese eventuell auch Social Media Profile, die als Referenz dienen?
3. Die eigenen Fähigkeiten hervorheben
Personaler und Chef freuen sich, auf Social-Media Profilen einen „Über mich“ Text vorfindet. Dieser Bereich kann genützt werden, persönliche Vorteile hervorzugeben.
Aber Achtung: Die Recruiter & HR Mitarbeiter schwimmen nicht auf der Nudelsuppe und riechen einen künstlich aufgesetzten Text gegen den Wind. Es ist ratsam hier genau so zu schreiben, wie man in einem persönlichen Gespräch reden würde.
“Erfahrungen, Fähigkeiten und Wünsche, aber auch Ziele für die Zukunft sind für mich interessant“, so die Leiterin der HR Abteilung einer großen Rechtsanwaltskanzlei. “Was hier fehl am Platz ist, sind persönliche Meinungen zu politischen Situationen.”
4. Referenzen
Referenzen erleichtern Personalern & HRlern die Arbeit enorm. Normalerweise wird diese Art des Online Auftritts gerne von Freiberuflern oder Selbstständigen genutzt, aber auch Angestellte können davon profitieren, Referenzen online anzugeben. Dazu gehören beispielsweise facheinschlägige Weiterbildungen und Workshops.
Unser Tipp: Referenzen gehören nicht direkt in den „Über mich“ Text, sondern in die dafür vorgesehenen Felder. Das wird ansonsten rasch arrogant und angeberisch.
5. Struktur und Rechtschreibung
Social-Media Profile sind nichts anderes als die Online-Version einer Bewerbung in Papierform. Die Struktur des Textes muss frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern sein. Ein vor Tippfehlern strotzender Text kann ganz schnell zu einem Ausschlusskriterium werden. Das gilt insbesondere für juristische Berufe.
Unser Tipp: Den Text des Online Auftritts von Vertrauten Korrektur lesen lassen.
Das Team von RechtEasy wünscht viel Erfolg bei den nächsten Karriereschritten.
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