Stimme als Erfolgswerkzeug
Anwältinnen und Anwälte nutzen heutzutage Podcasts, um sich gut im Markt zu positionieren. Wenn das gelingen soll, muss man es allerdings auch schaffen, akustisch einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Im Podcast ist juristisches Know-how natürlich wichtig – aber es ist nicht alles. Wer in diesem Medium einen guten Eindruck hinterlassen möchte, braucht vor allem eins: den richtigen Einsatz der Stimme. Denn sie ist Dreh- und Angelpunkt der Performance.
Die Stimme als akustische Visitenkarte
Im Podcast kommt es gut an, wenn die Stimme ein unverwechselbares Feature ist, ein Markenzeichen und gleichzeitig akustische Visitenkarte des/der Präsentierenden. Dazu muss man authentisch klingen und die unverwechselbaren Eigenschaften der eigenen Stimme in Szene setzen. Die Stimme muss im Podcast angenehm klingen, sonst kann sich der/die Zuhörer/in nicht auf den Inhalt konzentrieren. Im schlimmsten Fall bleibt die Aufmerksamkeit am stimmlichen Problem der Sprecherin oder des Sprechers sozusagen hängen.
Stimmliche Probleme sind dabei aber unfassbar vielfältig. Sie reichen von eher kleinen Problemen wie der Neigung zum Räuspern bis hin zu Nuscheln, Lispeln oder Stottern. Wenn man sie nicht in den Griff bekommt, wird kein guter oder sehr guter Podcast gelingen – egal wie groß die juristische Expertise ist.
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Hilfe durch Stimmtraining
All diese Probleme mit der Stimme sind jedoch lösbar. Mit Stimmtraining, das von einem gut ausgebildeten Coach angeleitet wird, kann man die Stimme in den Griff bekommen – sogar das Stottern. Übungen zur Atmung, zur richtigen Körperhaltung und auch Gesangsübungen eröffnen neue Möglichkeiten im Umgang mit der eigenen Stimme, machen sie volltönender und klangvoller. Durch die Arbeit mit dem Coach eröffnet man sich den Zugang zu seiner individuellen Tonlage, in der man am besten, am ausdauerndsten und vor allem unverwechselbar spricht. Stimmtraining hebt die Individualität der eigenen Stimme hervor und wappnet den Sprecher oder die Sprecherin gegen Ermüdungserscheinungen und andere stimmliche Probleme.
Podcast und Homeoffice
Was im Podcast so offensichtlich wird, macht sich aber auch im normalen anwaltlichen Berufsalltag bemerkbar. Seit Corona ist das Homeoffice zum Alltag vieler Anwältinnen und Anwälte geworden. Das bedeutet: Telefonate, Videokonferenzen, Arbeiten aus der Entfernung mittels technischer Übertragung. Und genau wie im Podcast wirkt sich diese technische Übertragung auch im Homeoffice stimmlich nicht immer zu unseren Gunsten aus. Verschiedene Übertragungswege verlangen eine Beschneidung der akustischen Frequenzen, um sie per Internet zu übermitteln. Das rückt stimmliche Probleme ins Zentrum, denn diese sogenannte Kompression des akustischen Signals wirkt wie ein Brennglas auf alle stimmlichen Probleme des/der Sprecher/in.
Mit der Stimme punkten
Doch was sowohl Podcasts als auch das Homeoffice nur offenbaren, ist eigentlich schon immer Teil des anwaltlichen Geschäfts: Wer mit guter Stimme arbeitet, ist erfolgreicher. Das gilt für den Kontakt mit (potenziellen) Mandant/innen, mit Kolleg/innen, Vorgesetzten und Menschen im Allgemeinen. Die Stimme wirkt sich – unterbewusst und deswegen oft unsichtbar – darauf aus, wie wir wahrgenommen werden. Sie schafft Vertrauen, wenn sie angenehm ist, und stößt auf Ablehnung, wenn etwas damit nicht stimmt. Die durch die Stimme vermittelte Authentizität schafft Vertrauen – und Anwält/innen verkaufen eine vertrauensbasierte Dienstleistung. Eine Investition in die Stimme ist daher eine Investition in die eigene Karriere.
Wer bei Podcasts überzeugen kann, wird auch bei der Remote-Akquise und erst recht in Präsenz erfolgreich sein.
Gastbeitrag
Über die Autorin: Ute Bolz-Fischer M.A. ist Stimmcoach, Sängerin und Musikwissenschaftlerin. Im Rahmen von Law & Voice – Stimmbildung für Juristen (www.law-and-voice.de) hat sie ein speziell auf die Bedürfnisse von Juristinnen und Juristen abgestimmtes Stimmtraining entwickelt.