Wien (OTS) – Die Jury des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes verleiht den Ferdinand Berger-Preis 2022 an den Juristen Wilfried Embacher. Die Jury-Entscheidung stützt sich vor allem auf das zivilgesellschaftliche Engagement von Mag. Embacher, der sich seit vielen Jahren als Anwalt für Fremden- und Asylrecht tatkräftig für Menschen- und Kinderrechte einsetzt. So vertrat er die Schülerin Tina, deren Abschiebung (Januar 2021) nach Georgien eineinhalb Jahre später für rechtswidrig erklärt wurde, wobei der Verwaltungsgerichtshof die entsprechende Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts bestätigte. Embacher leistet mit seiner Arbeit und seinem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des demokratischen Rechtsstaates und zur Absicherung der Gewaltentrennung.
Die Preisverleihung findet am 15. November, 19 Uhr, im Wappensaal des Wiener Rathauses statt. Die ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat und Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Dr.in Irmgard Griss, wird die Laudatio halten.
Mag. Wilfried Embacher
Geboren 1965 in Klagenfurt, Studium der Rechtswissenschaften in Graz und Wien. Nach dem Zivildienst Gerichtspraxis und Ausbildung als Rechtsanwaltsanwärter. Seit 1998 selbständiger Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Migrations- und Asylrecht sowie Menschenrechtsschutz. 2001 Verteidiger der nach dem G8-Gipfel in Genua verhafteten Mitglieder der Volxtheaterkarawane. 2003 bis 2012 (Ersatz-)mitglied des Menschenrechtsbeirates im Innenministerium. 2010 bis 2017 Mitglied des Stiftungsrates im ORF.
Ferdinand Berger Preis
Das DÖW vergibt den Ferdinand Berger-Preis jährlich – beginnend mit 2018 – an Personen, die durch wissenschaftliche oder publizistische Leistungen oder durch besonderes öffentliches Auftreten einen markanten Beitrag gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus, Rassismus oder demokratiegefährdendes Verhalten geleistet haben.
Der von Ernst Berger und René Berger – Sohn und Enkelsohn des 2004 verstorbenen österreichischen Widerstandskämpfers und ehemaligen KZ-Häftlings Ferdinand Berger – gestiftete Preis ist mit 3000,- Euro dotiert und kann in zwei Teile geteilt werden. Die Nominierung erfolgt durch eine Jury des DÖW.
Bisherige PreisträgerInnen: Christa Zöchling, Uwe Sailer, Michael Köhlmeier, Susanne Scholl, Hans Rauscher.