Mit sacramentum wurde der Fahneneid der römischen Legionäre bezeichnet. Geleistet werden musste der Eid individuell bei Dienstantritt und wurde gemeinschaftlich zu Jahresbeginn in einer feierlichen Zeremonie erneuert. Bei dieser Zeremonie, die sowohl religiöse als auch politische Aspekte beinhaltete, wurden die ”signa” gezeigt. Soldaten, die das Gedenken an den Fahneneid in einem kultähnlichen Rahmen bewahrten, wurden ”cultores sacramenti” genannt. Auf diese Weise bekam der Fahneneid den Stellenwert eines Schutzgeistes, des ”genius sacramenti”. Aus der Provinz Syrien ist ein Altar bekannt, den Veteranen diesem Schutzgeist errichtet haben.Latte, ”Römische Religionsgeschichte”, S. 332. Ab dem 3. Jahrhundert bekam der sacrale Aspekt deutlich mehr Gewicht als zu Beginn der Kaiserzeit.Le Bohec, ”Die römische Armee”, S. 277.
Der Eidestext ist bei Vegetius überliefertVegetius 2, 15.:
:”Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica”!
:Übersetzung: „Es schwören aber die Soldaten, dass sie alles entschlossen ausführen werden, was der Kaiser befehlen wird, dass sie niemals den Dienst verlassen werden und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werden“.
Bei der Erneuerung des Eides auf Kaiser Galba kam es in am 1. Januar 69 zu einer Rebellion der in Germanien stationierten Legionen. Diese Ereignisse gipfelten in der Akklamation von Vitellius zum Kaiser.
Literatur
- Kurt Latte: ”Römische Religionsgeschichte.” Beck, München 1960. 2. unveränderte Auflage 1976, ISBN 3406013740 Handbuch der Altertumswissenschaft. 5. Abt., 4. Teil.
- Yann Le Bohec: ”Die römische Armee.” Steiner, Stuttgart 1993. Neuausgabe Nikol, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86820-022-5, S. 277f.
Quellen & Einzelnachweise
http://de.wikipedia.org/wiki/Sacramentum 16.11.2014
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