Eine der großen Erfolgsstorys des Internet. Der College-Student Shawn Fanning (Spitzname Napster) hatte 1999 die Idee, die Musikstücke auf den Festplatten der Internet-User nutzbar zu machen. Er programmierte neben dem Studium eine Software, die das ermöglichte. Ein Jahr später hatte die “Tauschbörse Napster” 43 Mill. User, Shawn war Millionär und hängte das Studium an den Nagel. Allerdings hatte er auch bald Klagen der Musikindustrie wegen Urheberrechtsverletzung am Hals. Die Tauschbörse und die diversen Nachahmer, die überall im Internet auftauchten, sollen Umsatzrückgänge in Höhe von einigen Milliarden Dollar verursacht haben. Die Verfahren machten aber Napster noch populärer. Schließlich stieg der deutsche Medienkonzern Bertelsmann mit 50 Mill Dollar bei Napster ein und versuchte die Klagen loszuwerden. Es wurden mehrere Vergleiche geschlossen. In Zukunft soll die Tauschbörse auf legale Beine gestellt und ein Nutzungsgebühr eingeführt werden, mit der die Tantiemen von Künstlern und Plattenfirmen bezahlt werden sollen.
Damit hat Napster einen der größten Strukturwandel der Musikindustrie eingeläutet. Mittlerweile gibt es Dutzende anderer Tauschbörsen. Da unter den Bedingungen des Internet eine Aufrechterhaltung des bisherigen Systems der Urheberrechtsverwertung immer schwieriger wurde, wurden neue Wege gesucht, um die Künstler und Produzenten abgelten zu können. Abgaben auf Hardware (CD-Rekorder, Rohlinge, Festplatten, Drucker, Scanner) wurden überall eingeführt. Wird dieses System das Urheberrecht revolutionieren? Werden in Zukunft Musik und Film nur mehr über Datenleitung vertrieben und erst zu Hause abgespeichert? Die Fortschritte in Leitungs- und Speichertechnik und der Preisverfall scheinen das in naher Zukunft möglich zu machen. Vor allem die mobilen MP3-Player mit großer Speicherkapazität sind enorm verbreitet und benötigen keine Zwischenspeicherung mehr auf CD.
Daneben begann etwa 2004 die Erfolgsgeschichte von iTunes der Firma Apple, der ersten Online-Musik-Börse, die seither zahlreiche Nachahmer gefunden hat und bis Mitte 2007 bereits 3 Milliarden Musikstücke verkauft hat. Nachdem die online vertriebenen Musikstücke bis 2006 mit einem Kopierschutz ausgestattet waren (DRM), begann 2007 auch der Verkauf von DRM-freier Musik.