VSV und Prozessfinanzierer bereiten Massenklagen gegen Republik und Hersteller vor
Wien (OTS) – Der Verbraucherschutzverein (VSV) hat im September 2020 den Eurogine-Skandal aufgedeckt. Der Hersteller Eurogine aus der Nähe von Barcelona hat tausende fehlerhafte Verhütungsspiralen ausgeliefert, bei denen Haltebügel wegen Materialermüdung vorzeitig brüchig wurden. Allein in Österreich haben sich bislang rund 2000 betroffene Frauen beim VSV gemeldet.
In der Zwischenzeit hat der VSV für betroffene Frauen, die Deckung durch eine Rechtsschutzversicherung bekommen haben, über 100 Klagen eingebracht bzw sind solche in Vorbereitung. In allen Bundesländern sind Rechtsanwältinnen damit beschäftigt, bei Bezirksgerichten gegen Eurogine Verfahren zu führen.
“Der VSV bietet zusammen mit dP Der Prozessfinanzierer GmbH nun all jenen Frauen, die keine Rechtsschutzdeckung haben, an einen Prozessfinanzierungsvertrag zu schließen: Der Finanzierer übernimmt das Prozesskostenrisiko, bekommt aber 35% des Erlöses aus Urteilen oder Vergleichen,” kündigt Peter Kolba, Obmann des VSV an.
“Wir werden diese Klage auch gegen die Republik Österreich einbringen, da das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen die Rückrufaktion die längste Zeit verschwiegen hat. In Spanien wurde im Frühjahr 2018 gewarnt; in Österreich erst im Herbst 2020. Eine rechtzeitige Warnung hätte eine rechtzeitige Entfernung der fehlerhaften Spiralen ermöglicht.”