VSV/Holzinger: Eurogine-Verhütungsspiralen – Amtshaftung gegen die Republik

Fünf Musterklagen bei Gericht – im September Sammelklage

Wien (OTS) – Eine Reihe von Chargen von Verhütungsspiralen des spanischen Herstellers Eurogine leiden an einem Produktfehler: Materialermüdung lässt die Spiralen frühzeitig brechen und verursacht bei Frauen zum Teil erhebliche Gesundheitsschäden.

Das ist seit dem Frühjahr 2018 durch eine Produktwarnung der spanischen Behörden bekannt. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat bis Herbst 2020 zugesehen und keine Warnung veröffentlicht. Erst als eine Tageszeitung recherchiert hat, hat das BASG Ende September 2020 eine Warnmeldung auf der eigenen Web-Seite veröffentlicht, aber in der Tiefe der Web-Site versteckt. Presseaussendung gab es keine.

Hätte das BASG zeitnah zu Spanien auch in Österreich Frauen gewarnt, dann hätten viele rechtzeitig die Spiralen deutlich vor der Tragedauer von fünf Jahren entfernen lassen können und andere Frauen hätten diese nicht mehr einsetzen lassen,“ erklärt Daniela Holzinger-Vogtenhuber, Obfrau des Verbraucherschutzvereines (VSV). „Das Versagen des BASG hat für viele Frauen – rund 2000 haben sich beim VSV gemeldet – schwerwiegende Folgen: von einer Entfernung unter Vollnarkose und immer wieder Komplikationen bis zu ungewollten Schwangerschaften.“

Der VSV hat nun – in Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Alexander Klauser und dem Prozessfinanzierer dP die Prozessfinanzierer GmbH – erste fünf Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich am Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien eingebracht.

Anfang September 2023 folgt – rechtzeitig vor einer möglichen Verjährung von Ansprüchen – eine Sammelklage für rund 200 geschädigte Frauen.

Eine Anmeldung zur Sammelklage ist noch bis 31.7.2023 möglich.

„Natürlich unterstützen wir auch Klagen gegen den Hersteller Eurogine an vielen Bezirksgerichten in ganz Österreich,“ ergänzt Daniela Holzinger-Vogtenhuber.

„Einen Teilerfolg haben wir gegen die Republik bereits erzielt. In einem seit Längerem anhängigen ersten Amtshaftungsverfahren hat der OGH klargestellt, dass das Medizinproduktegesetz – entgegen der Argumentation der Finanzprokuratur – sehr wohl ein Schutzgesetz ist und man darauf Schadenersatzansprüche stützen kann.“

Spätestens, wenn die Gerichte eine Haftung des Bundes rechtskräftig feststellen, erwarten wir von Gesundheitsminister Rauch einen runden Tisch, um die Höhe der Ersatzzahlungen außergerichtlich zu klären. Denn für die betroffenen Frauen ist baldiger Schadenersatz mehr Hilfe als ewiger Streit bei Gericht.

Service: www.verbraucherschutzverein.eu/eurogine/

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

artlaw-logo
Partner-Profile

Videos

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Filter