Die internationale Wirtschaftskanzlei CMS hat die Ergebnisse der CMS European M&A Study 2024 bekannt gegeben. Die in ihrer 16. Ausgabe veröffentlichte Studie basiert auf der Analyse von 559 Transaktionen, bei denen CMS im Jahr 2023 beraten hat.
Die Anzahl der Transaktionen stellt einen Rekord für die jährlich durchgeführte Studie dar und zeigt die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des europäischen M&A-Marktes in einem schwierigen globalen Umfeld. Die hohe Zahl der abgeschlossenen Deals vor dem Hintergrund einer insgesamt rückläufigen Deal-Aktivität weltweit unterstreicht die Stärke von CMS im M&A-Sektor.
Die aktuelle Studie zeigt die zentralen Trends im M&A-Sektor, darunter eine deutliche Verschiebung der Deal-Transaktionsstrategien sowie eine Zunahme von ESG-Due-Diligence-Prüfungen und strategischen Investitionen über das Niveau von Finanzinvestitionen hinaus. Trotz eines komplexen makroökonomischen Umfelds zeigt die Analyse für 2024 eine robuste Deal-Pipeline, die durch eine allmähliche Stabilisierung des Marktes mit niedrigeren Zinssätzen und geringerer Inflation gestützt wird.
Zentrale Studienergebnisse:
- Anhaltende Deal-Aktivität: Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Herausforderungen blieb der M&A-Markt im Jahr 2023 stabil und CMS hat bei einer Rekordzahl von Transaktionen beraten. Diese Resilienz signalisiert, dass strategische Übernahmen weiterhin auf der Agenda sind und erlaubt einen vielversprechenden Ausblick auf 2024.
- Verschiebung von Preisstrukturen: 2023 war ein deutlicher Rückgang von Kaufpreisanpassungen und Earn-outs zu verzeichnen. Dieser Trend deutet darauf hin, dass stabilere und berechenbarere Deal-Strukturen in den Vordergrund treten und das Vertrauen in die Bewertungsgenauigkeit und finanzielle Stabilität zunimmt. Bei kleineren Transaktionen legt der geringere Einsatz von Locked-Box-Regelungen jedoch eine anhaltende Unsicherheit bei der Preisgestaltung nahe.
- ESG rückt bei Deals in den Fokus: Obwohl spezielle ESG-Due-Diligence-Prüfungen einen Anstieg von 33 Prozent (2022) auf 47 Prozent (2023) verzeichneten, bleibt die Einbeziehung von ESG-Faktoren in Deal-Strukturen im Allgemeinen noch niedrig. Es wird erwartet, dass dieser Bereich mit zunehmendem regulatorischen sowie Reputationsdruck weiter wachsen wird.
- Anstieg strategischer Investitionen: Die Studie verzeichnet eine signifikante Beteiligung strategischer Investoren sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite. Dies deutet auf eine strategische Umgestaltung von Unternehmensportfolios, als Reaktion auf verändernde Marktbedingungen, hin.
- Risikoallokation: Obwohl die Standardverjährungsfrist für Betriebsgarantien kürzer wird, liegt sie bei den meisten Transaktionen nach wie vor zwischen zwölf und 24 Monaten. Die Haftungsobergrenzen liegen dabei in den meisten Fällen unter 50 Prozent des Kaufpreises und stimmen gleichzeitig mit den Vorjahren überein.
- Warranty-&-Indemnity-Versicherungen (W&I-Versicherungen) stabil:
Die Inanspruchnahme von W&I-Versicherungen lag im letzten Jahr im europäischen M&A-Markt – insbesondere bei größeren Transaktionen – auf demselben Niveau wie 2022. Das Vereinigte Königreich ist in diesem Bereich an der Spitze. - Geopolitische und wirtschaftliche Faktoren: Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen die anhaltenden Auswirkungen der geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheit auf M&A-Transaktionen. Gleichzeitig signalisiert die M&A Study 2024 aber auch wiedergewonnenes Vertrauen in die Anleihemärkte und mögliche Impulse durch Wahlzyklen.
Peter Huber, Partner und Leiter der regionalen CMS Corporate/M&A Gruppe, kommentiert: “Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) haben bei M&A-Transaktionen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der spezifische Aufwand für ESG-Due-Diligence ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend hin zu einer stärkeren Integration von ESG-Faktoren in die Transaktionsstrukturen beschleunigen wird, da sich die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickeln und die Bedeutung der Unternehmensreputation zunimmt”.
Alexander Rakosi, Partner und führender Experte für Gesellschaftsrecht, M&A und Private Equity fügt hinzu: “Trotz der globalen Herausforderungen im Jahr 2023, einschließlich geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten, zeigte der M&A-Markt eine bemerkenswerte Stärke, wobei CMS eine Rekordzahl an Transaktionen durchführte. Diese starke Leistung spiegelt nicht nur die Widerstandsfähigkeit des Marktes wider, sondern signalisiert auch einen wachsenden Appetit auf strategische Übernahmen, was auf einen vielversprechenden Ausblick für 2024 und darüber hinaus hindeutet.”
Fazit
Die CMS European M&A Study 2024 unterstreicht die optimistischen Aussichten für M&A-Aktivitäten in Europa im laufenden Jahr und zeigt die Widerstandsfähigkeit des Marktes trotz wirtschaftlicher Herausforderungen. Die wichtigsten Trends deuten auf eine Verlagerung zu verkäuferfreundlichen Dynamiken sowie einen robusten Dealflow, der durch ein gestiegenes Vertrauen in den Markt und strategische Marktneueintritte getrieben wird.
Die vollständige CMS European M&A Study 2024 finden Sie hier.