Im österreichischen Recht ist der Arbeitsvertrag eine spezielle Form des Dienstvertrags, der in den allgemeinen zivilrechtlichen Regelungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) sowie spezifischen arbeitsrechtlichen Gesetzen wie dem Arbeitszeitgesetz (AZG), dem Arbeitsruhegesetz (ARG) und dem Angestelltengesetz (AngG) geregelt ist.
Ein Arbeitsvertrag ist ein zweiseitiges Rechtsgeschäft, durch das sich der Arbeitnehmer zur Erbringung von Arbeitsleistungen und der Arbeitgeber zur Zahlung eines Entgelts verpflichtet. Nach § 1151 ABGB sind Arbeitsverträge zivilrechtliche Verträge, die durch übereinstimmende Willenserklärungen der Vertragsparteien zustande kommen. Wesentliche Elemente eines Arbeitsvertrags sind die persönliche Abhängigkeit des Arbeitnehmers, ein bestimmtes Arbeitsverhältnis sowie die Entgeltlichkeit der Arbeitsleistung.
Persönliche Abhängigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitnehmer in die betriebliche Organisation des Arbeitgebers eingegliedert ist, Weisungen befolgt und seine Arbeit in der Regel an einem bestimmten Ort und zu bestimmten Zeiten verrichtet. Demzufolge unterscheidet sich ein Arbeitsvertrag von einem Werkvertrag, bei dem das Werk im Vordergrund steht und weniger direktive Weisungsunterworfenheit besteht.
Gesetzlich sind keine besonderen Formerfordernisse für den Abschluss eines Arbeitsvertrags vorgeschrieben; er kann schriftlich, mündlich oder auch stillschweigend geschlossen werden. Es ist jedoch aus Gründen der Beweisführung und Klarheit üblich, einen schriftlichen Arbeitsvertrag abzuschließen.
Inhaltlich muss ein Arbeitsvertrag die wesentlichen Arbeitsbedingungen wie Art der Tätigkeit, Arbeitszeit, Bezahlung (Lohn oder Gehalt), Urlaubsanspruch, Kündigungsfristen sowie etwaige kollektivvertragliche Regelungen umfassen. Es ist zu beachten, dass kollektivvertragliche Bestimmungen oder Betriebsvereinbarungen oft Mindeststandards für bestimmte Arbeitsbedingungen festlegen.
Für Angestellte gelten zusätzlich die Bestimmungen des AngG, während Arbeiter primär in anderen spezifischen Regelungen gefunden sind. Gesetzliche Schutzvorschriften, wie etwa jene über Arbeitszeit und Arbeitsruhe, legen Rahmenbedingungen fest, die im Arbeitsvertrag nicht unterschritten werden dürfen.
Kündigungsfristen und die Beendigung eines Arbeitsvertrags sind ebenfalls im AngG sowie in anderen relevanten Gesetzen geregelt. Wichtige Gründe und Kündigungsfristen müssen dabei beachtet werden. Eine gesetzliche Mindestkündigungsfrist sichert, dass der Arbeitnehmer bei einer Kündigung nicht plötzlich ohne Beschäftigung dasteht.
Zusammenfassend ist der Arbeitsvertrag im österreichischen Recht ein umfassendes rechtliches Instrument, das sowohl die Rechte als auch die Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer festlegt und durch diverse gesetzliche Bestimmungen ergänzt wird, um faire Arbeitsbedingungen zu sichern.