Im österreichischen Recht wird der Begriff „Aufwendungen“ im Rahmen des Rechnungswesens und des Steuerrechts verwendet. Aufwendungen sind sämtliche Ausgaben und Auszahlungen eines Unternehmens, die den betrieblichen Erfolg mindern. Sie stellen den Wertverzehr dar, welcher im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit entsteht, und umfassen sowohl betriebliche als auch außerordentliche Aufwendungen.
Im Steuerrecht werden Aufwendungen von der Einkommensteuer erfasst. Gemäß § 4 des Einkommensteuergesetzes (EStG) sind Aufwendungen Betriebsausgaben, die zur Erhaltung oder Sicherung der Einkünfte dienen. Das bedeutet, dass alle Geld-, Güter- oder Leistungsabflüsse als Aufwendungen gelten, die durch den Betrieb veranlasst sind. Diese vermindern den zu versteuernden Gewinn und mindern somit die Steuerbelastung des Unternehmens.
Zu den typischen Arten von Aufwendungen zählen Personalaufwendungen wie Löhne und Gehälter, Materialaufwendungen für Rohstoffe und Hilfsmittel, sowie Abgaben und Steuern, die direkt den Betrieb betreffen. Auch Abschreibungen, die den im Geschäftsjahr anfallenden Werteverzehr der Anlagegüter darstellen, zählen zu den Aufwendungen.
Es ist wichtig, zwischen Aufwendungen und Ausgaben zu unterscheiden: Aufwendungen beziehen sich auf den Werteverzehr in einer bestimmten Periode, wohingegen Ausgaben den tatsächlichen Geldabfluss betreffen. Ein Beispiel wäre, wenn ein Unternehmen Maschinen kauft: der Kaufpreis ist die Ausgabe, während die über die Nutzungsdauer vorgenommenen Abschreibungen die Aufwendungen darstellen.
Für die korrekte Buchführung und Bilanzierung ist es entscheidend, Aufwendungen richtig zu erfassen. Dies erfolgt im Rahmen der doppelten Buchführung, die auch in Österreich nach Maßgabe des Unternehmensgesetzbuches (UGB) vorgesehen ist. Unternehmer sind verpflichtet, das Prinzip der periodengerechten Abgrenzung zu beachten: Aufwendungen müssen in der Periode erfasst werden, in der sie wirtschaftlich verursacht wurden, unabhängig vom Zahlungszeitpunkt.
Die sachgemäße Erfassung und Zuordnung von Aufwendungen ist entscheidend für eine korrekte Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens. In diesem Sinne trägt das Wissen über Aufwendungen im österreichischen Recht zur Transparenz und Vergleichbarkeit der Unternehmensberichte bei.