Wien (OTS) – Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) fordert die Politik auf, für die lange zugesagte berufsrechtliche Absicherung ihrer Mitglieder im Zusammenhang mit den Covid-19-Hilfsmaßnahmen zu sorgen.
Seit Beginn der Pandemie unterstützen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer die Unternehmen bei der Beantragung und Abrechnung der unterschiedlichen Fördermaßnahmen der Regierung und stellen die von der Politik dazu geforderten Bestätigungen aus. Dies in einem Umfeld, in dem neue Maßnahmen nach öffentlicher Ankündigung meist kurzfristig umgesetzt werden müssen, obwohl viele Fragen oft noch ungeklärt sind.
„Trotz schwieriger Rahmenbedingungen haben Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bisher immer mit enormem persönlichen Einsatz für die Unternehmen gearbeitet, auch wenn unsicher ist, ob alle die Krise überstehen werden und damit die geleistete Arbeit überhaupt bezahlt werden wird.“ meint KSW Präsident Herbert Houf.
Seit dem Beginn der Pandemie besteht vereinzelt Unklarheit darüber, ob die von den Wirtschaftstreuhändern verlangten Tätigkeiten überhaupt von deren gesetzlichen Berufsbefugnissen umfasst sind. Denn nur dann ist diese Tätigkeit auch von der Berufshaftpflichtversicherung gedeckt und geklärt, welches persönliche Haftungsrisiko für die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer damit verbunden ist. Daher setzt sich die KSW bereits seit langem für eine Klarstellung im WTBG 2017 (Wirtschaftstreuhandberufsgesetz) ein, dass Wirtschaftstreuhänder in allen Angelegenheiten der Covid-19-Förderungen beratungs- und uneingeschränkt vertretungsbefugt sind und eine angemessene Begrenzung der Haftung auf die Höhe der verpflichtenden Haftpflichtversicherung gesetzlich geregelt wird.
„Wir sind gewohnt, unter Druck und in einem anspruchsvollen rechtlichen Umfeld zu arbeiten. Die Komplexität der Hilfs-Maßnahmen, ihre Wechselwirkungen und der unfassbare Zeitdruck sind aber einmalig. Wir können nicht zulassen, dass hier die gesamte Arbeit auf dem Rücken unserer Mitglieder abgeladen wird und diese dabei dem vollen Risiko der persönlichen Haftung, möglicherweise über die Versicherungsdeckung hinaus, ausgesetzt werden,“ zeigt sich KSW-Präsident Herbert Houf besorgt.
Die KSW fordert die Politik daher dringend auf, die notwendigen gesetzlichen Klarstellungen und Rahmenbedingungen für ihre Mitglieder zu schaffen, damit diese weiterhin einen essentiellen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Krise leisten können.
Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) ist die Dachorganisation für alle Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Österreich. Sie vertritt mehr als 11.000 Mitglieder. Diese sind die Spezialisten für Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung und damit gerade in Zeiten der Krise erste Ansprechpartner der österreichischen Wirtschaft.
Rückfragen & Kontakt:
Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer / Tel. 01/811 73-0 / presse@ksw.or.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | KWT0001