Kriminaldienst passt sich aktuellen Herausforderungen an – Kriminalassistenzdienste nehmen per 1. Juni 2024 den Betrieb auf – weitere wichtige Schritte bis Jahresende
Wien (OTS) –
Eine wichtige Neuerung in dieser Reform sind die insgesamt 38 Kriminalassistenzdienststellen (KAD), von denen 19 mit 1. Juni 2024 in allen Landespolizeidirektionen außer Wien operativ tätig werden. Damit stehen ab 1. Juni 2024 174 Bedienstete in Kriminalassistenzdiensten zur Abarbeitung kriminalpolizeilicher Sachverhalte zur Verfügung. Sie sind direkter Ausfluss der strategischen Zielsetzung, den Kriminaldienst in den Regionen, vor allem im Bereich Internetkriminalität, zu stärken. Bis Dezember 2024 werden die restlichen 19 KAD in den Bundesländern operativ umgesetzt.
„Als wichtiges Bindeglied zwischen den Polizeiinspektionen und den Landeskriminalämtern werden die Kriminalassistenzdienststellen die Kolleginnen und Kollegen an der Basis entlasten. Vielmehr werden die Kriminalassistenzdienststellen in den Bereichen Tatort und Cybercrime-Forensik noch professionellere Unterstützung bieten und die Systematik Basis-Region-Bundesland-Zentralstelle perfekt vervollständigen“, so der Direktor des Bundeskriminalamtes Andreas Holzer.
Sinn der KAD ist es, dem Kriminaldienst auf Stadt-, Bezirks- und Polizeiinspektionsebene in drei zentralen Bereichen mehr Unterstützung zukommen zu lassen: Tatortarbeit, IT-Forensik und Präventionsarbeit. Gerade letzterer Bereich hat in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen, denn Präventionsarbeit ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Internetkriminalität.
Durch die Bündelung von Kräften mehrerer Bezirke kann durch die KAD eine 24/7-Versorgung sichergestellt werden. Im Zuge der Kriminaldienstreform werden in den nächsten Jahren über 700 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Zwtl.: Etablierung von Cybercrime-Trainingscentern in allen Landeskriminalämtern
Die Kriminalität im Internet steigt und fordert fachspezifische Kenntnisse der Polizistinnen und Polizisten auf allen Ebenen: von der Forensik über Krypto-Ermittlungen bis zum Thema Darknet. Um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten, steht besonders der Bereich der Ausbildung von Cybercrime-Spezialistinnen und -Spezialisten im Fokus. Deshalb ist die bundesweite Etablierung von neun Cybercrime-Trainingscentern (CCTC) in den Landeskriminalämtern (LKA) ein weiterer zentraler Punkt der strukturellen Kriminaldienstreform. Das erste CCTC wird ebenfalls am 1. Juni den Dienst im LKA Oberösterreich aufnehmen.
Die CCTC dienen dazu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kriminaldienst bestmöglich auf die Herausforderungen im Bereich der Internetkriminalität vorzubereiten. Dies betrifft sowohl die Bediensteten in den Polizeiinspektionen bzw. des uniformierten Streifendienstes als Ersteinschreiter als auch hauptamtliche Bedienstete des Kriminaldienstes, etwa jene der Landeskriminalämter. Durch moderne und modulare Wissensvermittlung soll so die Cyber-Fitness aller Polizistinnen und Polizisten, die Cybercrime zu bekämpfen haben, gestärkt werden.
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