100.000 Tirolern wurde von der TIWAG und IKB der Stromliefervertrag gekündigt
Umhausen (OTS) – Was ist passiert?
Die TIWAG (TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG) und IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) haben Berichten zufolge 100.000 Tirolern die Altverträge des Stromliefervertrags auf Ende März 2024 gekündigt.
Hintergrund hierfür dürfte sein, dass die Altkunden bislang nicht auf den neuen Tarif umgestiegen sind, der nach Behauptungen der TIWAG und IKB günstiger sei.
Ob der Neuvertrag der TIWAG und IKB tatsächlich im Ende das Tages günstiger ist, ist jedoch höchst zweifelhaft. Die Strompreise sind nämlich aktuell wieder im Fallen.
Was kann nunmehr unternommen werden?
Natürlich besteht die Möglichkeit, den Neuvertrag anzunehmen und die Sache bei sich bewenden zu lassen, wenn man davon ausgeht, dass der Neuvertrag wahrlich günstiger ist.
Alternativ kann zu einem anderen Stromanbieter gewechselt werden.
Nachdem die Strompreise derzeit wieder auf Talfahrt sind, könnte der Altvertrag weiterhin der bessere Vertrag sein und das noch für längere Zeit. Natürlich können wir alle am Ende des Tages nicht voraussehen, wie sich die Strompreise tatsächlich entwickeln werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass der von der TIWAG und IKB angebotene Neuvertrag nur auf den ersten Blick günstiger ist. Er enthält nämlich Boni (zB Aktionsbonus, TIWAG-Bonus), die zur Preisreduktion führen. Allerdings wurden diese Boni nur bis 31. Dezember 2024 angeboten, sodass danach die sonst höheren Preise gelten.
Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Betroffene?
Die TIWAG und IKB könnten aufgrund der wohl rechtswidrigen Kündigung geklagt werden. Rechtlich ist zwar noch unklar, ob die Massenkündigungen zulässig sind. Nichtsdestotrotz sollte nichts unversucht gelassen werden, die Gerichte zur Klärung dieser Frage zu konsultieren. Jeder, der sich mit der Kündigung nicht abfinden möchte, sollte daher rechtliche Schritte in Erwägung ziehen.
Ob nämlich das Land Tirol als Eigentümer der TIWAG sowie die Stadt Innsbruck und die TIWAG als Eigentümer der IKB auf beide Stromanbieter einwirken werden, um hier eine Lösung zu erreichen, ist zweifelhaft.