VSV fordert Klimaministerin Gewessler auf für Ordnung zu sorgen
Wien (OTS) – Der Verbraucherschutzverein (VSV) hat bislang rund 1000 Kunden rund um Energiepreise und die Grundversorgung beraten. Dabei stellten sich vielgestaltiger Probleme heraus:
- Kunden werden aufgekündigt, ohne auf ihr Sonderkündigungsrecht und die Weiterbelieferung für maximal drei Monate hingewiesen zu werden.
- Die Landesenergieversorger erklären einfach ihren Vertragstarif zum Grundversorgungstarif.
- Die Energie Steiermark hat einen besonderen Trick: Der Vertragstarif ist dzt billiger als der Flex-Tarif, den man zum Grundversorgungstarif erklärt hat. Billiger wäre ein selbt erfundener “Sozial-Tarif”, bei dem man aber eine GIS-Befreiung vorlegen müsse.
- Die KELAG leht erst ab, akzeptiert nun aber seit 1.12.2022 für Kärntner die Grundversorgung – aber nur, wenn man nach dem 1.12.2022 den Antrag online stellt. Auf der Web-Site wird verlangt, dass man zuvor (!) den alten Lieferanten kündigen müsse.
- Der Verbund hat im Oktober Anträge akzeptiert, im November bei Gas verweigert, im Dezember bei Gas wieder akzeptiert; dafür wird in Wien, NÖ und Burgenland unter Berufung auf Landesgesetze wieder abgelehnt und statt dessen der viel teurere Vertragstarif angeboten.
- Die Energie AG OÖ wieder erhöht die Preise mit dem vagen Hinweis auf geänderte Marktbedingungen.
- Die Kunden-Center sind zum Teil telefonisch gar nicht mehr erreichbar, via Mails werden Personen verwechselt, Zusagen und Absagen abwechselnd versendet oder man hört gar nichts mehr.
- Vereinzelt kommt es zu einem völligen Durcheinander bis hin zu Stromabschaltungen, wie die Tageszeitung HEUTE berichtet.
“Auf dem Energiemarkt haben Wild-West-Methoden Einzug gehalten. Die E-Control sammelt zwar die Vertragstarife, aber die Tarifen für die Grundversorgung müssen die Kunden selbst bei den Lieferanten erfragen. Keine Sammlung, keine Übersicht und auch keine Kontrolle, ob diese zum Teil Phantasietarife gesetzeskonform sind,” kritisiert Peter Kolba, Obmann des VSV. “Wir sind dabei gegen den Verbund an die 30 Klagen einzubringen, weil wir die Landesgesetze in Wien, NÖ und Burgenland für verfassunsgwidrig halten und die Ablehnungen nicht dem Bundesgesetz entsprechen.”
Der VSV bietet nach wie vor seinen Mitgliedern (40 Euro/Kalenderjahr) Unterstützung bei der Durchsetzung der Grundversorgung an.
“Wir fordern jedoch die verantwortliche Klimaschutzministerin Gewessler auf, endlich für Ordnung am Energiemarkt für Verbraucher und Kleinunternehmer zu sorgen,” fordert Kolba.