Im österreichischen Recht beziehen sich „Arbeitsbedingungen“ auf die Gesamtheit der Umstände, die das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer regeln. Diese Bedingungen sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt, die den Schutz der Arbeitnehmer sowie die Pflichten und Rechte beider Parteien im Arbeitsverhältnis regeln. Wichtig zu beachten ist, dass der Begriff „Arbeitsbedingungen“ in mehreren gesetzlichen Regelungen behandelt wird. Hier sind einige wesentliche Aspekte und relevante Paragrafen:
1. **Arbeitszeitgesetz (AZG):** Die Arbeitszeiten und deren Gestaltung sind ein zentraler Teil der Arbeitsbedingungen. Das AZG regelt beispielsweise maximale Arbeitszeiten, Ruhezeiten und Überstunden (vgl. § 3 ff. AZG). Es legt fest, wie viel ein Arbeitnehmer maximal arbeiten darf und wie Ruhepausen zu gestalten sind.
2. **Arbeitsruhegesetz (ARG):** Dieses Gesetz ergänzt das Arbeitszeitgesetz und regelt insbesondere die Ruhezeiten, Wochenend- und Feiertagsruhe (vgl. § 1 ff. ARG). Ziel ist der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer durch ausreichende Ruhezeiten.
3. **Gleichbehandlungsgesetz (GlBG):** Dieses Gesetz befasst sich mit der Gleichbehandlung von Arbeitnehmern und der Verhinderung von Diskriminierung am Arbeitsplatz (vgl. § 3 ff. GlBG). Es behandelt gleiche Entlohnung und die Schaffung eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfelds.
4. **Arbeitnehmerschutzgesetz (ASchG):** Das ASchG stellt sicher, dass die physischen und psychischen Gesundheit der Arbeitnehmer durch geeignete Maßnahmen am Arbeitsplatz geschützt wird (vgl. § 3 ff. ASchG). Es umfasst Regelungen zu Arbeitsstätten, Arbeitsmitteln und persönlicher Schutzausrüstung.
5. **Kollektivvertrag:** In Österreich sind viele Arbeitsbedingungen auch durch Kollektivverträge geregelt, die zwischen den Sozialpartnern – den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden – ausgehandelt werden. Diese Verträge legen Standards für Löhne, Arbeitszeiten und andere Arbeitsbedingungen fest, die für ganze Branchen verpflichtend sind.
6. **Mitarbeiterbeteiligungsstärkungsgesetz (MABG):** Dieses Gesetz regelt die Beteiligung von Arbeitnehmern am Unternehmenserfolg z.B. durch Gewinnbeteiligungen (vgl. § 1 ff. MABG).
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Bestimmungen in verschiedenen anderen Gesetzen, die spezifische Regelungen für bestimmte Branchen oder Berufe enthalten. Die Arbeitsbedingungen können also aus einem komplexen Zusammenspiel von Gesetzen, Verordnungen, Kollektivverträgen und individuellen Arbeitsverträgen resultieren. In der Praxis ist es oft der Fall, dass Kollektivverträge konkrete Bestimmungen zu etwa Löhne und Gehälter machen, während die gesetzlichen Bestimmungen die Rahmenbedingungen und Mindeststandards festlegen.