Im österreichischen Recht hat der Begriff „Auseinandersetzung“ insbesondere im Erbrecht und im Gesellschaftsrecht Bedeutung. In diesem Kontext bezieht er sich auf die Verteilung eines Nachlasses unter Erben oder die Abwicklung der Vermögensverhältnisse im Falle der Auflösung einer Gesellschaft.
Im Erbrecht, laut ABGB (Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch), erfolgt eine Auseinandersetzung, wenn mehrere Erben vorhanden sind und der Nachlass unter diesen aufgeteilt werden muss. Dies ist im § 819 ABGB geregelt, der die Erbengemeinschaft und die gemeinsame Verwaltung des Erbes beschreibt. Die Auseinandersetzung kann entweder durch Einigung der Erben oder durch gerichtliche Entscheidung stattfinden, wenn keine Einigung erzielt werden kann. Dabei geht es darum, den Nachlass in natura zu teilen, soweit dies möglich und sinnvoll ist, oder durch Verwertung und Verteilung des Erlöses.
Im Gesellschaftsrecht beschreibt die Auseinandersetzung den Prozess der Auflösung und Abwicklung von Gesellschaften, wie zum Beispiel einer OG (Offene Gesellschaft) oder KG (Kommanditgesellschaft). Dieser Vorgang ist im UGB (Unternehmensgesetzbuch) geregelt. Bei der Auflösung einer Gesellschaft müssen zunächst alle Gesellschaftsverbindlichkeiten beglichen werden, bevor das verbleibende Vermögen unter den Gesellschaftern aufgeteilt wird. Die Details des Auseinandersetzungsverfahrens bei Gesellschaften werden im Zuge der Liquidation behandelt, bei der ein sogenannter Liquidator bestellt wird, der die Abwicklung vornimmt.
Auseinandersetzung hat somit im österreichischen Recht eine wichtige Funktion bei der klärenden und abschließenden Vermögensregelung in mehreren Kontexten, um die Ansprüche der beteiligten Parteien zu wahren und eine geordnete Verteilung oder Abwicklung zu gewährleisten.