Im österreichischen Recht bezieht sich der Begriff „Auswärtige Angelegenheiten“ auf die Zuständigkeit des Staates im Bereich der internationalen Beziehungen und Diplomatie. Diese Angelegenheiten fallen unter die Kompetenzen des Bundes und werden primär durch das österreichische Außenministerium wahrgenommen, das offiziell als Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten bezeichnet wird.
Gemäß Art. 10 Abs. 1 Ziffer 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG) ist der Bund für die auswärtigen Angelegenheiten zuständig. Dies umfasst die Pflege von diplomatischen Beziehungen zu anderen Staaten, die Vertretung Österreichs in internationalen Organisationen, die Aushandlung und den Abschluss von Staatsverträgen sowie die Mitwirkung an der Entwicklung des Völkerrechts. Der Bundespräsident nimmt gemäß Art. 65 B-VG repräsentative Aufgaben in der Außenpolitik wahr und akkreditiert Botschafter. Jedoch bedürfen völkerrechtliche Verträge der politischen Zustimmung durch den Nationalrat.
Darüber hinaus erstrecken sich die auswärtigen Angelegenheiten auf konsularische Tätigkeiten zum Schutz österreichischer Staatsbürger im Ausland sowie auf die Entwicklungszusammenarbeit und internationale wirtschaftliche Beziehungen. Die Koordination dieser Aufgaben erfordert eine enge Zusammenarbeit mit anderen Ministerien und staatlichen Stellen, um eine kohärente Außenpolitik sicherzustellen.
Zusammenfassend umfassen die „Auswärtigen Angelegenheiten“ im österreichischen Kontext die diplomatischen, völkerrechtlichen und konsularischen Beziehungen sowie die Vertretung Österreichs in internationalen Angelegenheiten, gesteuert durch das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten. Dies ist ein zentraler Aspekt der Souveränität des österreichischen Bundesstaates, klar verankert in der Bundesverfassung.