Beherbergungsvertrag

Im österreichischen Recht versteht man unter einem Beherbergungsvertrag einen besonderen zivilrechtlichen Vertragstyp, der die Beziehung zwischen einem Beherberger und einem Gast regelt. Der Beherbergungsvertrag ist ein gemischter Vertrag, der Elemente des Miet-, Dienst- und Kaufvertrags vereint. Er verpflichtet den Beherberger, dem Gast für eine bestimmte oder unbestimmte Zeit ein Zimmer oder eine andere Unterkunft bereitzustellen und in der Regel auch mitverwandte Dienstleistungen wie Verpflegung oder Reinigung zu erbringen.

Die rechtlichen Bestimmungen zum Beherbergungsvertrag leiten sich im Wesentlichen aus dem Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) ab, insbesondere aus den Normen, die das Mietrecht regeln. Der Vertrag gilt als geschlossener Vertrag, wenn beide Parteien über die wesentlichen Vertragsinhalte, wie die Bereitstellung der Unterkunft und die Bezahlung eines Entgelts, geeinigt haben. Wesentliche Inhalte des Vertrags können außerdem die Stornobedingungen, die Check-in und Check-out Zeiten oder spezielle Dienstleistungen sein.

Ein wichtiger Aspekt des Beherbergungsvertrags ist der Schutz des Gastes als Verbraucher. Gemäß den Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes (KSchG) in Österreich, wie zum Beispiel in Bezug auf Widerrufsrechte und Informationspflichten, müssen die Interessen des Gastes als Verbraucher berücksichtigt werden, wenn er im Rahmen des Verbrauchergeschäfts handelt.

Die Haftung des Beherbergers ist ebenfalls ein zentraler Thema. Er haftet beispielsweise für durch ihn oder seine Bediensteten verursachte Schäden und in gewissem Umfang auch für eingebrachte Sachen des Gastes. Diese Haftung ist in den §§ 970 ff. ABGB geregelt, wo es unter anderem um den Verlust oder die Beschädigung von Sachen geht, die ein Gast in die Unterkunft mitbringt.

Zusammenfassend ist der Beherbergungsvertrag in Österreich ein komplexer Vertrag mit diversen rechtlichen Grundlagen, die sicherstellen sollen, dass sowohl die Rechte als auch die Pflichten von Beherberger und Gast klar definiert und eingehalten werden.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte