Im österreichischen Strafrecht wird der Begriff „Beihilfe“ im Zusammenhang mit der Teilnahme an einer Straftat verwendet. Gemäß § 12 des Strafgesetzbuches (StGB) ist Beihilfe eine Form der Mitschuld an einer Straftat. Konkret bedeutet Beihilfe, dass eine Person einem Täter vorsätzlich Hilfe leistet, die Tat zu begehen. Diese Hilfe kann sowohl physisch, also durch Tatsachen und Taten, als auch psychisch, durch Ermutigung oder Bestärkung, geleistet werden.
Beihilfe ist vom österreichischen Recht als eine Beteiligungsform an einer strafbaren Handlung anerkannt, jedoch untergeordnet im Vergleich zur Anstiftung oder Mittäterschaft. Während die Anstiftung auf die vorsätzliche Ermutigung zur Tat fokussiert, besteht die Beihilfe in der Unterstützung des bereits gefassten Tatentschlusses des Haupttäters.
Die Strafbarkeit der Beihilfe ergibt sich direkt daraus, dass sie zur Vollendung der Haupttat durch eine fremde Person beiträgt. Wichtig ist hierbei, dass der Gehilfe nicht die Tatherrschaft hat, sondern nur eine unterstützende Funktion. Der Grad der Beteiligung wird dabei bewertet; Beihilfe wird weniger schwer bestraft als die eigentliche Haupttat.
Zu bemerken ist, dass die Beihilfe trotz ihrer Unterstützung für die Haupttat unabhängig betrachtet und bestraft wird. Dies bedeutet, dass eine Person für Beihilfe zur Verantwortung gezogen werden kann, auch wenn der Haupttäter straffrei bleibt, es sei denn, es besteht ein persönlicher Strafmilderungsgrund für den Haupttäter, was auch den Gehilfen betrifft (§ 13 StGB).
In der Strafzumessung berücksichtigt das Gericht typischerweise die Art und Weise, wie umfassend und wesentlich die Beihilfe zur Durchführung der Haupttat beigetragen hat. Der Unterschied zur Mittäterschaft, die bei einer gleichwertigen und aktiven Tatbestandsverwirklichung vorliegt, ist in der passiveren Rolle des Gehilfen zu sehen.
Zusammenfassend ist Beihilfe im österreichischen Recht ein bedeutender rechtlicher Begriff, der die Beteiligung einer Person an der Ausführung einer Straftat durch unterstützende Handlungen beschreibt und der spezifischen Bestimmungen des Strafgesetzbuches unterworfen ist.