Code Civil

Der Begriff „Code Civil“ wird im österreichischen Recht nicht verwendet. Er bezieht sich vielmehr auf das Zivilgesetzbuch von Frankreich, das bekannt für seine Kodifikation des Zivilrechts im frühen 19. Jahrhundert ist. Um auf das österreichische Recht einzugehen, gibt es allerdings einen vergleichbaren und bedeutenden Rechtsquell: Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB).

Das ABGB ist das zentrale Gesetzbuch, das die Grundlage des Zivilrechts in Österreich bildet. Es trat am 1. Januar 1812 in Kraft und zählt zu den ältesten noch in Kraft befindlichen Gesetzbüchern der Welt. Das ABGB regelt umfassend das bürgerliche Recht und behandelt Bereiche wie das Personenrecht, Familienrecht, Erbrecht, Sachenrecht und Schuldrecht.

Einige der grundlegenden Prinzipien des ABGB sind die Vertragsfreiheit, der Schutz des guten Glaubens und die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz, wie sie in § 16 ABGB ausgedrückt wird. Diese Grundsätze bestimmen maßgeblich die rechtlichen Beziehungen zwischen Privatpersonen in Österreich.

Das ABGB ist in drei Teile gegliedert:

1. **Personenrecht**: Regelt die rechtliche Stellung der natürlichen und juristischen Personen, die Handlungsfähigkeit sowie die Persönlichkeitsrechte.

2. **Sachenrecht**: Umfasst das Eigentumsrecht, Besitz und die verschiedenen Arten von dinglichen Rechten.

3. **Schuldrecht**: Behandelt Verträge, Verpflichtungen sowie spezielle Schuldverhältnisse.

Durch zahlreiche Novellen wurde das ABGB im Laufe der Jahre laufend angepasst und modernisiert, um den gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Trotz dieser Anpassungen bleibt das ABGB ein bedeutendes und kohärentes set von Regeln, das in Ausbildung und Praxis des österreichischen Zivilrechts von zentraler Bedeutung ist.

Das ABGB stellt somit für Österreich das dar, was der „Code Civil“ für Frankreich bedeutet – ein umfassendes Gesetzbuch zur Regelung zivilrechtlicher Angelegenheiten. Ohne den Vergleich zu internationalen Regelungen bleibt festzuhalten, dass das ABGB, durch seine strukturierte Gliederung und klaren Regelungen, eine wesentliche Rolle im täglichen Rechtsleben Österreichs spielt.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte