Im österreichischen Recht ist der Begriff „Communio“ nicht als solcher ausdrücklich verankert. Der Begriff selbst leitet sich aus dem Lateinischen her und bedeutet so viel wie „Gemeinschaft“ oder „Gemeinschaftsbesitz.“ Während „Communio“ im deutschen Recht häufig im Zusammenhang mit dem Gemeinschaftseigentum – besonders im Bereich des Wohnungseigentums und im Miteigentum – diskutiert wird, findet dieser spezifische Begriff im österreichischen Recht keine direkte Entsprechung.
Im österreichischen Rechtssystem wäre der nächstliegende Aspekt, der dem Konzept des Gemeinschaftseigentums nahekommt, das Miteigentum gemäß dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB). Insbesondere die Paragraphen §§ 825 ff. ABGB regeln das Miteigentum. Laut diesen Bestimmungen liegt Miteigentum dann vor, wenn mehrere Personen an einer ungeteilten Sache beteiligt sind. Jeder Miteigentümer hat demnach einen ideellen Anteil an der gesamten Sache, wobei die Verwaltung und Benutzung grundsätzlich gemeinschaftlich erfolgt.
Ein verwandtes Konzept im österreichischen Recht ist das Wohnungseigentum, das im Wohnungseigentumsgesetz 2002 (WEG 2002) geregelt ist. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Miteigentums, bei der Miteigentümer an einem Gebäude sind, das in Eigentumswohnungen unterteilt ist. Jede Wohnung kann individuell genutzt und verwaltet werden, während Teile des Gebäudes, wie Treppenhäuser oder Gärten, gemeinschaftlich genutzt werden.
In beiden Fällen, sowohl beim allgemeinen Miteigentum als auch beim speziellen Wohnungseigentum, ist die Zusammenarbeit und die Einhaltung bestimmter Verwaltungs- und Entscheidungsprozesse erforderlich, um die Rechte und Pflichten der Eigentümer zu wahren und eventuelle Konflikte zu lösen. Solche Prozesse werden beispielsweise in § 833 ABGB und in verschiedenen Bestimmungen des WEG 2002 genauer behandelt.
Zusammengefasst wird der Begriff „Communio“ selbst nicht explizit im österreichischen Recht verwendet, das Konzept des Gemeinschaftseigentums ist jedoch durch Regelungen zu Miteigentum und Wohnungseigentum klar abgedeckt. Diese Regelungen sichern die Rechte der Miteigentümer, definieren ihre Pflichten und legen Methoden zur Verwaltung und Regelung gemeinschaftlicher Entscheidungen fest.