Im österreichischen Recht gibt es den spezifischen Begriff „Einziehungsklage“ als solchen nicht in der gleichen Form wie im deutschen Recht, wo er im Zusammenhang mit der Zwangsvollstreckung von Forderungen steht. Im österreichischen Kontext findet man jedoch ähnliche Konzepte, insbesondere im Bereich des Zivilprozessrechts und der Zwangsvollstreckung.
Ein vergleichbares Institut im österreichischen Recht ist die Klage auf Leistung bzw. die Exekutionstitel, welche die Grundlage für die Zwangsvollstreckung bilden. Bei Vorliegen eines Exekutionstitels, der durch ein rechtskräftiges und vollstreckbares Urteil gegeben sein kann, hat der Gläubiger die Möglichkeit, Exekutionsmaßnahmen zu beantragen, um eine Geldforderung durchzusetzen. Relevant ist hier insbesondere die Exekutionsordnung (EO).
Innerhalb der Exekutionsordnung regeln mehrere Paragraphen, wie Forderungen des Schuldners gegen Dritte (Drittschuldner) gepfändet und eingezogen werden können. Die entsprechende Exekutionsart wäre hier die Forderungsexekution, die unternommen wird, um für einen Gläubiger die Erfüllung einer Geldforderung durch Zugriff auf eine Forderung sicherzustellen, die der Schuldner gegenüber einem Dritten hat. Dieser Vorgang könnte als funktionales Äquivalent zur Einziehungsklage im deutschen Recht angesehen werden.
Die Voraussetzungen und Durchführung der Forderungsexekution sind in den §§ 291 ff. EO beschrieben. Diese regeln die Schritte zur Pfändung von Forderungen des Schuldners, die anschließende Verständigung des Drittschuldners (also des Schuldners des Schuldners) sowie die Überweisung der Forderung zur Einziehung oder die gerichtlich angeordnete Abtretung der Forderung.
Wichtig dabei ist, dass die Forderungspfändung in Österreich einen bereits bestehenden Exekutionstitel voraussetzt, was häufig eine rechtskräftige gerichtliche Entscheidung ist. Somit findet die durchsetzende Handlung im Rahmen der Exekution und nicht durch eine gesonderte Klage wie im deutschen Recht statt.
Zusätzlich gibt es verwandte Klagearten im Konkurs- und Insolvenzverfahren, wo die Einziehung bestimmter Arten von Forderungen und Gegenständen eine Rolle spielt, jedoch handelt es sich dabei um speziellere Sachverhalte, die detaillierte Regelungen in der Insolvenzordnung finden.
Letztlich ist zu erwähnen, dass das österreichische Recht durch die klare Trennung von Erkenntnisverfahren und Exekutionsverfahren geprägt ist. Einzieherische Maßnahmen geschehen meistens im Rahmen letzerem, was ein Verständnis des Ganzen erfordert, um die Rolle der Forderungspfändung und deren Besonderheiten zu erfassen.