Im österreichischen Recht bezieht sich die Erbteilungsklage auf den rechtlichen Vorgang, der notwendig wird, wenn sich die Erben einer Erbengemeinschaft nicht einvernehmlich über die Aufteilung der Erbschaft einigen können. Die Erbteilung erfolgt grundsätzlich nach den Bestimmungen des österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB).
Gemäß § 830 ABGB kann jeder Miterbe jederzeit die Teilung des Nachlasses verlangen, sofern nicht gesetzliche oder testamentarische Bestimmungen etwas anderes vorsehen. Eine Erbteilungsklage wird dann erforderlich, wenn zwischen den Miterben Streitigkeiten über die Aufteilung der Erbschaftsgegenstände bestehen und eine einvernehmliche Regelung nicht erzielt werden kann.
Die Erbteilungsklage dient dazu, durch das Gericht eine geordnete Auflösung der Erbengemeinschaft herbeizuführen. Dabei wird geprüft, welche Erbanteile den einzelnen Erben zustehen und wie die Nachlassgegenstände aufgeteilt werden können. Das Gericht kann entscheiden, dass der Nachlass in Natur geteilt wird, was bedeutet, dass jeder Erbe einen bestimmten Teil des Nachlasses in konkreten Gegenständen erhält. Gelingt dies nicht, kann das Gericht anordnen, dass einzelne Nachlassgegenstände versteigert werden und der Erlös entsprechend den Erbquoten aufgeteilt wird.
Ein weiteres Element im Zusammenhang mit der Erbteilung ist die Regelung über die Auseinandersetzung von Haftungen für Nachlassverbindlichkeiten. Gemäß § 818 ABGB haften alle Miterben für die Nachlassschulden nach dem Verhältnis ihrer Erbteile. Deshalb ist es notwendig, im Rahmen der Erbteilungsklage auch die Verbindlichkeiten des Nachlasses zu berücksichtigen.
Eine Erbteilungsklage wird vor dem zuständigen Bezirksgericht erhoben, in dessen Sprengel der Verstorbene seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Das Verfahren ist relativ formell, da das Ziel darin besteht, klare und durchsetzbare Entscheidungen zu treffen, um die Erbstreitigkeiten zu beenden. Es empfiehlt sich, im Rahmen der Erbteilungsklage rechtlichen Beistand in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Interessen angemessen vertreten zu können.