Im österreichischen Recht ist der Begriff „freier Mitarbeiter“ kein fest definierter Rechtsbegriff wie es beispielsweise der Arbeitnehmer ist. Vielmehr handelt es sich um eine Praxis, die häufig angewandt wird, wenn Personen für ein Unternehmen tätig sind, ohne dabei in einem klassischen Arbeitsverhältnis zu stehen. Diese Personen arbeiten selbständig, erhalten also kein regelmäßiges Gehalt, sondern werden oft pro Projekt oder Auftrag bezahlt.
Ein freier Mitarbeiter unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Abwesenheit des persönlichen Abhängigkeitsverhältnisses und der Weisungsgebundenheit, die für ein Arbeitsverhältnis typisch sind. Der Unterschied zwischen einem freien Dienstvertrag, den ein freier Mitarbeiter typischerweise hat, und einem Arbeitsvertrag, liegt in der Gestaltung der Tätigkeit. Der freie Dienstnehmer ist in der Regel in der Gestaltung seiner Arbeitszeit und der Erbringung seiner Leistung relativ frei. Er unterliegt keiner disziplinären Kontrolle des Auftraggebers und trägt weitgehend das wirtschaftliche Risiko seiner Tätigkeit selbst.
Rechtsgrundlagen für freie Dienstnehmer finden sich in verschiedenen Teilen des österreichischen Rechts. Wesentlich ist hier das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB), insbesondere die Regelungen zum Dienstvertrag. Ein freier Dienstvertrag regelt die Leistung von Diensten ohne die sonst übliche persönliche Abhängigkeit (§§ 1151 ff. ABGB). Auch das Sozialversicherungsrecht ist von Bedeutung, da freie Mitarbeiter in der Regel sozialversicherungspflichtig sind, aber typischerweise nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlen.
Ein freier Mitarbeiter unterliegt auch nicht dem Arbeitszeitgesetz oder dem Entgeltfortzahlungsgesetz im Krankheitsfall. Im Falle von Streitigkeiten wird oft geprüft, ob tatsächlich ein freier Dienstvertrag vorliegt oder ob nicht doch die Merkmale eines Arbeitsverhältnisses gegeben sind, was rechtliche Folgen nach sich ziehen kann, zum Beispiel im Hinblick auf das Arbeitsrecht oder die korrekte sozialversicherungsrechtliche Einordnung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein freier Mitarbeiter in Österreich eine Person ist, die für ein Unternehmen arbeitet, ohne dabei das typische persönliche Abhängigkeitsverhältnis eines Arbeitnehmers einzugehen. Die genaue rechtliche Einordnung kann komplex sein und hängt von den konkreten Umständen des Einzelfalls ab.