Der Begriff „Gesamthandsklage“ ist spezifisch für das deutsche Rechtssystem und findet im österreichischen Recht keine Anwendung. In Österreich gibt es jedoch vergleichbare rechtliche Konzepte, die sich mit der gemeinschaftlichen Verwaltung oder Nutzung von Vermögenswerten durch mehrere Personen befassen.
Ein ähnlicher Ansatz im österreichischen Recht könnte beispielsweise die Regelungen zur „Miteigentumsgemeinschaft“ gemäß den Paragraphen im österreichischen Allgemeinbürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) sein. Im Rahmen einer Miteigentumsgemeinschaft teilen sich zwei oder mehrere Personen das Eigentum an einer Sache, wobei jedem Miteigentümer ein ideeller Anteil an der Sache zukommt. Das bedeutet, dass die Miteigentümer gemeinsam verfügen und wesentliche Entscheidungen, die das Miteigentum betreffen, im Einvernehmen treffen müssen.
Gemäß § 833 ABGB kann jeder Miteigentümer verlangen, dass über den Gebrauch und die Verwaltung der gemeinsamen Sache eine Vereinbarung getroffen wird. Sollte keine Einigung erzielt werden, kann auf Antrag eines Miteigentümers das Gericht eine Regelung treffen. Dies zeigt, dass das österreichische Recht Anknüpfungspunkte bietet, die eine Parallele zur Gesamthandgemeinschaft im deutschen Recht ziehen, obwohl die spezifische rechtliche Struktur anders ist.
Für spezifische Konflikte oder Streitigkeiten innerhalb einer Miteigentumsgemeinschaft sieht das österreichische Recht auch die Möglichkeit gerichtlicher Klärung oder Regelung vor, besonders wenn es um die Teilung der gemeinsamen Sache oder die Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft geht (§ 830 ff. ABGB).
Zusammengefasst: Während die „Gesamthandsklage“ an sich ein deutscher Rechtsbegriff ist, existiert im österreichischen Rechtssystem ein funktional vergleichbares Konzept in Form der Regelungen und rechtlichen Bestimmungen rund um die Miteigentumsgemeinschaft, das bestimmte kollektivrechtliche Aspekte des Eigentums thematisiert.