Junktim

Im österreichischen Recht bezieht sich der Begriff „Junktim“ grundsätzlich darauf, dass zwei rechtliche Angelegenheiten oder Entscheidungen miteinander verknüpft sind, sodass die eine ohne die andere nicht abgeschlossen oder umgesetzt werden kann. Dieser Ausdruck wird häufig in der Gesetzgebung oder in vertraglichen Vereinbarungen verwendet, um anzuzeigen, dass die Erfüllung oder Gültigkeit einer Bestimmung von der gleichzeitigen Erfüllung oder Gültigkeit einer anderen abhängt.

Ein konkretes Beispiel für ein Junktim im österreichischen Recht ist das sogenannte „Finanz-Verfassungsgesetzes-Junktim“, das in Artikel 42 Absatz 5 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG) geregelt ist. Diese Bestimmung besagt, dass Gesetze, die die Finanzen betreffen, einer besonderen Zustimmung bedürfen. Im Detail bedeutet dies, dass finanzwirksame Gesetze im österreichischen Parlament einer doppelten Mehrheit bedürfen – sie müssen nicht nur von einer Mehrheit der anwesenden Abgeordneten, sondern auch von einer Mehrheit der Mitglieder des Nationalrats beschlossen werden. Diese doppelte Mehrheit schafft eine Bindung zwischen den legislativen Entscheidungen und den finanziellen Implikationen derselben, um finanzielle Stabilität und verantwortungsbewusste Gesetzgebung zu gewährleisten.

Im Vertragsrecht kann ein Junktim auch vorkommen, etwa wenn zwei Vertragsbestandteile so miteinander verbunden sind, dass das Inkrafttreten des gesamten Vertrages an die Bedingung der Erfüllung beider Bestandteile gekoppelt ist. In solchen Fällen muss klar zwischen den Bedingungen des Vertrags und den gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen unterschieden werden.

Der Terminus „Junktim“ ist im österreichischen juristischen Diskurs eher eine Praxisbeschreibung als ein spezifischer juristischer Begriff, der in einem bestimmten Paragraphen des Gesetzes definiert ist. Seine Anwendung ist vielseitig und wird jeweils vom Kontext der rechtlichen Materie bestimmt.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte