Im österreichischen Recht wird der Begriff „kongruent“ nicht mit einer eindeutigen, spezifischen Bedeutung verwendet, die sich mit einer einzelnen Paragraphennummer verbinden lässt. Stattdessen kann er in verschiedenen rechtlichen Kontexten auftreten, um Konzepte der Übereinstimmung oder Gleichheit zu beschreiben. Ein näher verwandtes Konzept könnte in der Insolvenzordnung (IO) gefunden werden, in der der Begriff „kongruente Deckung“ auftaucht.
Kongruente Deckung bezieht sich auf Handlungen des Schuldners, durch die Gläubiger im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens befriedigt werden, etwa durch Zahlungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erfolgen und den Gläubigern keinen unzulässigen Vorteil verschaffen. Solche Leistungen des Schuldners vor Eröffnung eines Konkurses sind grundsätzlich vertragsmäßig und rechtlich unbedenklich, insofern sie einer ordnungsmäßigen Erfüllung der Schuldverpflichtungen entsprechen.
Im Gegensatz dazu stünde eine inkongruente Deckung. Diese stellt einen Gläubiger begünstigend dar, indem sie etwa auf Forderungen erlangt wird, die der Gläubiger in dieser Form oder zu diesem Zeitpunkt normalerweise nicht beanspruchen könnte, was oft zu einer Anfechtbarkeit im Konkursverfahren führen kann, da es anderen Gläubigern zum Nachteil gereicht.
Ein allgemeines Verständnis des Begriffs „kongruent“ im österreichischen Recht bezieht sich daher meist auf Situationen, in denen Rechtsverhältnisse oder -handlungen in einer Art und Weise übereinstimmen oder gleichartig sind, wie es rechtlich vorgesehen ist, und somit keiner Anfechtung würdig sind. Der Begriff selbst mag nicht direkt und häufig in Gesetzestexten erscheinen, doch seine Bedeutung als Übereinstimmung spielt in der juristischen Praxis eine Rolle in der Bewertung von rechtlichen Sachverhalten.