In Österreich gibt es keinen spezifischen Begriff der „Kopfsteuer“, wie er historisch gesehen in anderen Rechtsordnungen bekannt ist. Die Kopfsteuer oder auch Poll Tax ist eine Steuer, die pro Individuum erhoben wird, unabhängig von Einkommen oder Besitz. Obwohl keine direkte Entsprechung im österreichischen Recht vorliegt, gibt es Steuermechanismen, die eine pauschale Erhebung mit einem gewissen Grad der Unabhängigkeit von individuellen Einkommens- oder Besitzverhältnissen aufweisen könnten, wie etwa bestimmte Formen von Gebühren oder Abgaben.
Ein Beispiel dafür könnte die sogenannte „Kommunalsteuer“ sein, die Unternehmen auf Basis der Lohnsumme ihrer Arbeitnehmer an die Gemeinde zahlen. Diese Steuer ist unabhängig von den individuellen Einkommen der Arbeitnehmer, betrifft jedoch im Endeffekt die finanzielle Leistungsfähigkeit der Beschäftigten und Unternehmen als Kollektiv, nicht jedes Individuum für sich. Eine andere ähnliche Maßnahme könnte eine „Abgabe“ auf Basis einer Kopfzahl sein, die etwa in Form von Eintritts- oder Registrierungsgebühren anfällt, jedoch nicht strikt als Steuer in das Steuerrecht der Einkommen- oder Körperschaftsteuern fällt.
Für jede Steuer oder Abgabe in Österreich finden die Regelungen in verschiedenen Gesetzen statt, die teils auf Bundesebene wie auch auf Länderebene geregelt sind. Dazu gehören das Bundesabgabenordnung (BAO), das Einkommensteuergesetz (EStG), das Umsatzsteuergesetz (UStG) und andere. Diese unterscheiden sich thematisch stark von einer klassischen Kopfsteuer.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Begriff „Kopfsteuer“ im engeren österreichischen Recht keine spezifische Entsprechung findet, sondern eher in historischen oder internationalen Kontexten relevant ist. Für detaillierte Regelungen der verschiedenen Steuern und Abgaben sind spezifische Fachgesetze heranzuziehen.