Kriminalstrafe

Im österreichischen Recht bezieht sich der Begriff „Kriminalstrafe“ auf eine Sanktion, die im Rahmen eines Strafverfahrens gegen eine Person verhängt wird, die eine strafbare Handlung begangen hat. Die rechtliche Grundlage dafür bildet vor allem das österreichische Strafgesetzbuch (StGB), wo die allgemeinen Bestimmungen zu Strafen und strafrechtlichen Sanktionen festgelegt sind.

Zentraler Ausgangspunkt ist hierbei § 18 StGB, der die möglichen Sanktionen für strafbare Handlungen aufzählt und die Ziele der Strafen darlegt. Es wird zwischen den Hauptstrafarten Gefängnisstrafe und Geldstrafe unterschieden. Die Gefängnisstrafe wird in Abhängigkeit von der Schwere der Straftat entweder als Freiheitsstrafe oder als bedingte Freiheitsstrafe verhängt. Bei der Geldstrafe richtet sich die Höhe nach dem Tagessatzsystem, wobei die Höhe der einzelnen Tagessätze die wirtschaftlichen Verhältnisse des Täters berücksichtigt.

Ein wesentliches Prinzip im österreichischen Strafrecht ist die Individualisierung und Verhältnismäßigkeit der Strafe, geregelt in den § 32 ff. StGB. Dies bedeutet, dass die Strafe den konkreten Umständen der Tat und der Person des Täters angemessen sein muss. Faktoren wie Vorstrafen, Reue, Schadenswiedergutmachung oder die sozialen Auswirkungen der Strafe auf den Täter werden berücksichtigt.

Zusätzlich zu den Hauptstrafen kennt das österreichische Strafrecht auch Maßnahmen wie etwa die Einziehung (§ 19 ff. StGB) und vorbeugende Maßnahmen (§ 21 StGB), die nicht primär der Bestrafung, sondern der Gefahrenabwehr dienen.

Weiters enthält § 37 StGB Bestimmungen über die bedingte Strafnachsicht, die unter bestimmten Voraussetzungen gewährt werden kann, um dem Täter die Möglichkeit zur Bewährung zu geben, sofern dies mit dem Strafzweck vereinbar ist.

Zusammenfassend ist die Kriminalstrafe im österreichischen Recht ein Mittel zur Sanktionierung strafbaren Verhaltens, das auf eine Mischung aus Vergeltung, Spezialprävention, und Resozialisierung abzielt. Entscheidend ist stets die dem Einzelfall angepasste Anwendung der Strafvorschriften, um eine gerechte und wirksame Strafverfolgung zu gewährleisten.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte