Im österreichischen Recht wird der Begriff „Nebentätigkeitsgenehmigung“ nicht explizit verwendet wie im deutschen Kontext, dennoch gibt es Regelungen, die die Aufnahme von Nebenbeschäftigungen betreffen, insbesondere im öffentlichen Dienst. Hier spricht man oft von der „Meldepflicht“ oder „Genehmigungspflicht“ für Nebentätigkeiten.
Für Beamte ist die Aufnahme einer Nebentätigkeit im § 56 des Beamten-Dienstrechtsgesetzes 1979 (BDG 1979) geregelt. Beamte sind verpflichtet, ihre Dienststellen über die Ausübung von Nebenbeschäftigungen zu informieren. Eine Genehmigung ist erforderlich, wenn die Nebentätigkeit die Erfüllung der Dienstpflichten beeinträchtigen könnte oder wenn sie die Unabhängigkeit, Unparteilichkeit oder das Ansehen des Dienstes gefährden könnte.
Auch im Vertragsbedienstetengesetz gibt es ähnliche Regelungen, die für Vertragsbedienstete des Bundes gelten. Vertragsbedienstete müssen ebenfalls sicherstellen, dass ihre Nebentätigkeiten im Einklang mit ihren dienstlichen Pflichten stehen und nicht gegen dienstrechtliche Bestimmungen verstoßen.
Im Arbeitsrecht für Angestellte und Arbeiter im Privatsektor gibt es ähnliche Grundsätze, allerdings nicht in Form einer speziellen Genehmigungspflicht durch einen Vorgesetzten, sondern eher im Sinne der Treuepflicht. Arbeitnehmer dürfen keine Nebenbeschäftigungen ausüben, die ihre Haupttätigkeit einschränken oder im direkten Wettbewerb mit ihrem Arbeitgeber stehen könnten.
Daraus ergibt sich, dass in Österreich die Ausübung von Nebentätigkeiten zwar grundsätzlich erlaubt ist, jedoch gewissen Einschränkungen unterliegt, die vor allem den Schutz der dienstlichen Integrität und Effizienz sowie die Wahrung der Loyalität zum Arbeitgeber betreffen. Jeder Arbeitnehmer oder Beamter sollte seine vertraglichen Verpflichtungen prüfen und seine Dienststelle im Zweifel konsultieren, um mögliche Interessenskonflikte oder Verstöße gegen bestehende Regulierungen zu vermeiden.