Querschnittsgesetz

Der Begriff „Querschnittsgesetz“ ist in erster Linie im deutschen Recht gebräuchlich und bezieht sich dort auf Gesetzgebung, die verschiedene Aspekte mehrerer Rechtsgebiete gleichzeitig berührt. Da dieser Begriff im österreichischen Recht nicht verwendet wird, kann ich stattdessen auf die Struktur und Prinzipien der österreichischen Gesetzgebung eingehen, die im weitesten Sinne ähnliche Auswirkungen haben könnten.

In Österreich kann man sich alternative Begriffe oder Konzepte ins Gedächtnis rufen, die den Einfluss verschiedener Rechtsbereiche aufeinander darstellen: das allgemeine Verwaltungsrecht und die Grundrechte.

Ein Beispiel für querschnittliche gesetzliche Regelungen könnten die Grundrechte im österreichischen Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) sein. Diese prägen das gesamte Rechtsgefüge und beeinflussen verschiedene Bereiche des einfachen Gesetzesrechts. So können etwa die Bestimmungen zu den Freiheitsrechten die Ausgestaltung von Verwaltungsverfahren, aber auch die Anwendung strafrechtlicher Normen beeinflussen.

Ein weiteres Beispiel sind die Vorgaben für den Datenschutz gemäß dem Datenschutzgesetz (DSG) und den europäischen Regelungen wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die quer durch alle Rechtsgebiete greifen – von sozialrechtlichen über wirtschaftliche bis hin zu verwaltungsrechtlichen Fragestellungen.

Sowohl die verfassungsrechtlichen Vorgaben als auch Regelungen wie jene im Datenschutz können daher als „querschnittliche“ Elemente im österreichischen Recht angesehen werden, weil sie in verschiedene spezifische Bereiche eingreifen und dort berücksichtigt werden müssen. Eine ähnliche Funktion haben auch die allgemeinen Bestimmungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB), wenn sie die Prinzipien des Zivilrechts festlegen, die in verschiedenen speziellen Gesetzen fortgeführt werden.

Im österreichischen Recht ist es wichtig zu beachten, dass nicht nur Gesetzesregelungen, sondern auch Europa-Recht wesentliche querschnittliche Wirkung auf nationale Gesetze haben kann. Europäische Richtlinien und Verordnungen müssen auf nationaler Ebene umgesetzt werden und berühren oftmals mehrere Rechtsbereiche gleichzeitig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass während der Begriff „Querschnittsgesetz“ in Österreich nicht verwendet wird, die praktische Wirkung von gesetzlichen Regelungen vorhanden ist, die multiple Rechtsbereiche beeinflussen. Beispiele hierfür sind datenschutzrechtliche Vorgaben, verfassungsrechtliche Bestimmungen oder auch EU-Richtlinien, die in das nationale Recht integriert werden.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte