Im österreichischen Recht gibt es den spezifischen Begriff „Regelungsanordnung“ nicht so, wie er im deutschen Verwaltungsrecht vorkommt. In Österreich ist jedoch ein vergleichbarer Mechanismus die „Bescheidaufhebung“ oder „Anordnung vorläufiger Maßnahmen“ im Rahmen des Verwaltungsverfahrensgesetzes (AVG) sowie die „einstweilige Verfügung“ im Zivilprozessrecht. Im Verwaltungsverfahren können im Sinne einer vorläufigen Regelung Maßnahmen getroffen werden, um den Status quo zu sichern oder drohende Gefahren abzuwenden, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Ein Beispiel wäre die „bescheidmäßige Anordnung“, die von Behörden erlassen werden kann, um umgehend auf eine gefährliche Situation zu reagieren.
In zivilrechtlichen Angelegenheiten beschreibt die „einstweilige Verfügung“ eine gerichtliche Maßnahme, die darauf abzielt, Rechte oder Rechtsverhältnisse vorübergehend zu sichern oder zu regeln, bis eine endgültige Entscheidung in der Hauptsache gefällt wird. Dieses Instrument findet sich in § 378 ff. der Zivilprozessordnung (ZPO), wo es als Sicherungsmittel dient, um beispielsweise Besitz oder Unterlassungsansprüche temporär sicherzustellen. So kann das Gericht anordnen, dass bestimmte Handlungen unterlassen oder vorläufig durchgeführt werden müssen, bis die rechtlichen Verhältnisse geklärt sind.
Im Verwaltungsverfahrensgesetz ist in § 57 AVG die Möglichkeit einer aufschiebenden Wirkung und deren Aussetzung geregelt, die eine ähnliche vorläufige Sicherung bieten könnte. Solche Anordnungen sind besonders wichtig in Situationen, in denen eine sofortige Entscheidung erforderlich ist, um später schwer rückgängig zu machende Schäden zu verhindern.
Zusammenfassend kann man sagen, dass auch wenn der Begriff „Regelungsanordnung“ im österreichischen Recht nicht direkt existiert, dennoch durch verschiedene rechtliche Instrumente ähnliche Ziele verfolgt werden, die auf eine vorübergehende Regelung von Situationen zielen, bis eine endgültige Klärung erfolgt.