Suspendierung

Im österreichischen Recht kann der Begriff „Suspendierung“ in verschiedenen Kontexten auftreten, insbesondere im Beamtenrecht und im Strafrecht.

1. **Beamtenrecht**:

Im österreichischen Beamtenrecht bezieht sich „Suspendierung“ auf die vorläufige Enthebung eines Beamten von seinen Dienstpflichten. Diese Maßnahme kann notwendig sein, wenn der Verdacht besteht, dass ein Beamter eine schwere Pflichtverletzung begangen hat, die seine vorläufige Entfernung vom Dienst rechtfertigt, um die Verwaltung oder Dritte vor möglichen weiteren Schäden zu schützen oder um die Aufklärung des Sachverhaltes zu erleichtern. Die rechtliche Grundlage für die Suspendierung eines Beamten findet sich im Beamten-Dienstrechtsgesetz (BDG). Gemäß § 112 des BDG kann die Suspendierung erfolgen, wenn gegen einen Beamten ein Disziplinarverfahren anhängig ist und zu erwarten ist, dass die Fortsetzung des Dienstverhältnisses dem Ansehen des Dienstes oder der Dienststelle schadet. Während der Suspendierung bleibt der Beamte in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis, er erhält jedoch nur einen eingeschränkten Teil seiner Bezüge.

2. **Strafrecht**:

Im strafrechtlichen Kontext kann der Begriff „Suspendierung“ im Zusammenhang mit Maßnahmen der Diversion auftreten. Die Diversion ist ein Konzept im Strafprozessrecht, bei dem von der Verfolgung durch ein ordentliches Strafverfahren abgesehen wird und stattdessen eine alternative Erledigung erfolgt, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Dies ist in der Strafprozessordnung (StPO) geregelt. Eine der Maßnahmen der Diversion kann die vorläufige Einstellung des Strafverfahrens gegen Erfüllung bestimmter Auflagen oder Weisungen sein. Diese vorläufige Einstellung des Verfahrens kann als „Suspendierung“ des Strafverfahrens interpretiert werden, da sie eine Art „in der Schwebe halten“ der strafrechtlichen Verfolgung darstellt, während der Beschuldigte die ihm auferlegten Bedingungen erfüllt.

Diese Darstellungen zeigen, dass die Suspendierung je nach rechtlichem Kontext unterschiedliche Bedeutungen und rechtliche Grundlagen haben kann, und sie dient in der Regel als Maßnahme, um sowohl die ordnungsgemäße Erfüllung von Funktionen innerhalb der Verwaltung als auch den Schutz der Öffentlichkeit im strafrechtlichen Zusammenhang sicherzustellen.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte