Unterbrechung einer Frist

Im österreichischen Recht bezeichnet die „Unterbrechung einer Frist“ einen Vorgang, der dazu führt, dass die bereits verstrichene Zeit einer Frist nicht mehr berücksichtigt wird, und die Frist von Neuem zu laufen beginnt. Die Unterbrechung von Fristen ist in verschiedenen Gesetzen geregelt, abhängig davon, um welche Art von Frist es sich handelt.

Ein häufiges Beispiel für eine solche Regelung findet sich im Zivilverfahrensrecht. Hier ist etwa in der Zivilprozessordnung (ZPO) festgelegt, dass bei bestimmten Ereignissen, wie z.B. der Anrufung eines Gerichts oder dem Anerkenntnis des gegnerischen Anspruchs, die Verjährung unterbrochen werden kann. Nachdem das Ereignis, das die Unterbrechung ausgelöst hat, abgeschlossen ist, beginnt die Frist von Neuem, als ob sie nie begonnen hätte.

Ein weiteres Beispiel ist die gerichtliche Unterbrechung, die bei anhängigen Verfahren durch verschiedene prozessuale Maßnahmen ausgelöst werden kann. In manchen Fällen kann auch ein richterlicher Beschluss dazu führen, dass die Fristen unterbrochen werden, insbesondere wenn dies im Interesse eines fairen Verfahrens ist.

Es ist wichtig, den Begriff der Fristunterbrechung von der Fristhemmung zu unterscheiden. Bei einer Hemmung wird die Frist lediglich angehalten und läuft nach Wegfall des Hemmungsgrundes weiter, wobei die zuvor verstrichene Zeit angerechnet wird.

Zusätzlich gilt es zu beachten, dass spezifische Regelungen zur Unterbrechung auch in anderen Rechtsbereichen, wie dem Verwaltungsrecht oder dem Steuerrecht, existieren können. Diese Regelungen sind oft explizit in den jeweiligen Spezialgesetzen verankert und bestimmen die Umstände, unter denen eine Frist unterbrochen wird, sowie die Rechtsfolgen einer solchen Unterbrechung.

Das Konzept der Fristunterbrechung stellt sicher, dass bestimmte Ereignisse, die das zügige Vorantreiben eines Verfahrens oder die Rechtsverfolgung behindern, fair berücksichtigt werden, indem es den Betroffenen ermöglicht, die volle gesetzliche Frist auszunutzen. Dies ist ein wesentlicher Aspekt, um das rechtliche Gehör und einen fairen Prozess zu gewährleisten.

Bewertung dieses Artikels

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte

Liste der Anwälte