Im österreichischen Recht wird der Begriff „Vorverein“ nicht speziell verwendet oder gesetzlich definiert. Ein vergleichbarer Begriff, der sowohl im österreichischen als auch im anderen Rechtssystem oft diskutiert wird, ist der „Vorvertrag“. In Österreich bezieht sich ein Vorvertrag auf eine Vereinbarung, durch die sich die Vertragsparteien verpflichten, einen Hauptvertrag zu einem späteren Zeitpunkt abzuschließen. Das bedeutet, dass ein Vorvertrag die Pflicht zur späteren Hauptvertragsannahme oder -unterzeichnung begründet.
Im österreichischen Zivilrecht wird der Vorvertrag im Allgemeinen in § 936 des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) behandelt. Demnach müssen die wesentlichen Punkte des späteren Hauptvertrags in einem Vorvertrag bereits bestimmt oder bestimmbar sein, sodass bei Nichteinigung über den Abschluss des Hauptvertrags unter Umständen die gerichtliche Durchsetzung des Vertragsabschlusses möglich ist.
Ein Vorvertrag unterscheidet sich von einem Optionsvertrag, bei dem nur eine Partei gebunden ist, den Hauptvertrag auf Wunsch der anderen Partei abzuschließen. Bedeutung erlangt der Vorvertrag oft in der Praxis, da er die Vertragsparteien bereits an den späteren Vertragsabschluss bindet und somit einen sicheren Rahmen für die Vertragsdurchführung schafft.
Wenn ein Vorvertrag nicht eingehalten wird, kann die benachteiligte Partei in der Regel entweder Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen oder auf Erfüllung des Hauptvertrags klagen, sofern alle wesentlichen Punkte im Vorvertrag festgelegt und die Erfüllung sonstiger Bedingungen gegeben sind.
Zusammenfassend fasst der Begriff „Vorverein“ im Kontext der österreichischen Rechtsordnung am nächsten den Vorvertrag und seine funktionalen Aspekte zusammen, da beide darauf abzielen, den zukünftigen Vertragsabschluss zu sichern und zu regulieren.