„Wir werden nicht schweigen!“

Julian Assanges Vater bei der „Ithaka“-Filmpremiere in Wien

Wien (OTS) – Seit fast 1.500 Tagen ist Julian Assange, Gründer der Aufdeckerplattform „WikiLeaks“ nun schon im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft. Sein Verbrechen: die Aufdeckung von Kriegsverbrechen und staatlichen Fehlverhaltens, vor allem der USA. Deshalb fordern diese seine Auslieferung von Großbritannien. Um ihn – offenbar für immer – zum Schweigen zu bringen. „Wir werden nicht schweigen“, sagt sein Vater bei der „Ithaka“-Filmpremiere am Samstag in Wien. Und ersucht auch alle, die für die Pressefreiheit und damit für Julian Assange eintreten, dies nicht zu tun.

„Julians Gesundheitszustand verschlechtert sich mit jedem Tag, den er im Gefängnis bleibt. Bald werden es vier Jahre sein. Jeden Tag leidet Julian in Belmarsh … Die Brutalität seiner Behandlung ist unbeschreiblich. Trotzdem ist sein Geist stark und ermutigt durch die massiv wachsende Unterstützung, durch die Tatsache, dass das Europäische Parlament ihn als Finalisten für den Sacharow-Preis in diesem Jahr ausgewählt hat, durch mehr als siebentausend Menschen, die vor einer Woche eine Menschenkette um das britische Parlament und an ähnlichen öffentlichen Plätzen auf der ganzen Welt bildeten. Wir müssen diesem Fall so lange politische Aufmerksamkeit verschaffen, bis es für das Vereinigte Königreich und die USA unmöglich ist, diese unsägliche Verhöhnung durchzuziehen.“ Mit diesem tagesaktuellen Statement von Stella Assange eröffnete der Journalist und politische Kommentator Richard Medhurst die Veranstaltung zur Österreich-Premiere der Dokumentation „ithaka – a father. a family. a fight for justice.” im Burg Kino Wien.

Im Anschluss an die Präsentation des international ausgezeichneten Filmes standen Julian Assanges Vater John Shipton und Richard Medhurst dem interessierten Publikum Rede und Antwort. In seinen Ausführungen erwähnte Shipton mehrmals, dass der österreichische Nationalrat mit seinem Entschließungsantrag vom 27.02.2020 zur Unterstützung für Julian Assange europaweit eine Vorbildfunktion übernommen hatte, die es nun auch umzusetzen gelte.

Medhurst beschrieb eindrücklich, mit welchen Auswirkungen Journalisten und Whistleblower weltweit zu kämpfen hätten, sollte Assange an die USA ausgeliefert werden. Die Staatengemeinschaft müsse sich entschieden gegen eine Kriminalisierung des Journalismus aussprechen, um gerade in Zeiten des Krieges das Menschenrecht auf Presse- und Meinungsfreiheit zu wahren.

Auch der Österreichische Journalist*innen Club ÖJC, Mitinitiator dieser Veranstaltung, betonte in Person von Vizepräsident und Außenbeauftragtem Mag. Christian Stöger, dass man nicht schweigen und sich weiter für die Freilassung von Julian Assange einsetzen werde. „Nicht der Aufdecker, nicht der Journalist ist der Kriminelle, sondern der Staat, der Verbrechen begangen hat. Sollte das nicht so sein, leben wir in einer Diktatur ohne Presse- und Redefreiheit. Um das zu verhindern, setzen wir uns für die Freilassung von Julian Assange ein“, so Stöger.

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Journalist*innen Club (ÖJC)
Ing. Barbara Meister MA
Generalsekretärin
+43 1 9828555
office@oejc.at
www.oejc.at

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